
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Gläubiger-Troika warnt vor stockenden Gespräche mit Griechenland
Die wichtigen Gespräche zwischen Griechenland und der Gläubiger-Troika kommen nicht wie erwartet voran. Die drei Institutionen EU-Kommission, Europäische Zentralbank (EZB) und Internationaler Währungsfonds (IWF) haben zwei europäischen Offiziellen zufolge die Länder der Eurozone gewarnt, dass die technischen Gespräche über das Rettungsprogramm nicht gut laufen.
Sondertreffen Merkel/Tsipras auf EU-Gipfel wahrscheinlich - Kreise
Wegen der verfahrenen Lage in Griechenland werden die Bundeskanzlerin und der griechische Ministerpräsident höchstwahrscheinlich am Rande des anstehenden EU-Gipfels zusammenkommen. Neben Angela Merkel und Alexis Tsipras dürften auch Frankreichs Staatschef Francois Hollande und EU-Ratspräsident Donald Tusk dabei sein, wie ein hoher deutscher Beamter erklärte.
Moscovici: Kein Veto gegen Armutsgesetz in Griechenland
EU-Währungskommissar Pierre Moscovici hat Spekulationen über ein Veto der EU-Kommission gegen ein Gesetz der neuen griechischen Regierung zur Armutsbekämpfung zurückgewiesen. Die Kommission unterstütze "voll und ganz das Ziel, den Schwächsten zu helfen", sagte Moscovici am Mittwoch in Brüssel zu der am selben Tag geplanten Verabschiedung des Gesetzes im griechischen Parlament. Von einem Veto in welcher Form auch immer könne "keine Rede" sein.
SPD fordert nach Schäuble-Kritik an Athen Rückkehr zur Sachlichkeit
Bei den Sozialdemokraten wächst nach der harschen Kritik von Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble an Griechenland die Unzufriedenheit mit der Verhandlungsführung des 72-jährigen CDU-Politikers gegenüber Athen. Spitzenpolitiker der SPD legten dem Finanzminister indirekt eine Mäßigung seines Tones nahe.
Draghi: EZB-Maßnahmen haben Kriseneffekte in Eurozone gedämpft
EZB-Präsident Mario Draghi hat bei der Einweihungsfeier für das neue Gebäude der Europäischen Zentralbank deren Politik verteidigt. Sie hätte die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise abgemildert. Zugleich betonte er, dass Schritte hin zu Isolierung und Renationalisierung die Probleme Europas nicht lösen würden. Er sagte dies auch mit Blick auf die Demonstranten, die an der EZB und in der Frankfurter Innenstadt gegen die Folgen der Spar- und Reformpolitik protestierten, die von der EZB mitgetragen werden.
Coeure: Durchschnittliche Restlaufzeit der QE-Ankäufe acht Jahre
Die Zentralbanken des Eurosystems haben ihre Ankäufe im Rahmen des QE-Programms der Europäischen Zentralbank (EZB) in den vergangenen Tagen offenbar ein wenig in den Bereich kürzerer Restlaufzeiten verlagert. EZB-Direktor Benoit Coeure sagte bei einer Podiumsdiskussion in Frankfurt: "Wie Sie wissen ist die durchschnittliche Restlaufzeit der von uns angekauften Papiere acht Jahre."
Coeure: Europa muss bei Verbriefungsregeln notfalls voran gehen
Die europäischen Behörden sollten nach Aussage von EZB-Direktor Benoit Coeure bei der Schaffung neuer Verbriefungsregeln notfalls voran gehen. Die Frage sei, wie lange die Behörden auf einen global vereinbarten Standard warten wollten, sagte Coeure bei einer Konferenz in Frankfurt. Er fügte hinzu: "Ich würde empfehlen, nicht zu lange zu warten."
Rund 90 Polizisten bei Ausschreitungen in Frankfurt verletzt
Bei den Protesten des linken Aktionsbündnisses Blockupy zur offiziellen Eröffnung der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main ist es zu schweren Krawallen gekommen. An mehreren Stellen in der Innenstadt wurden Polizeiautos in Brand gesetzt, Steine geworfen, Barrikaden errichtet und Gebäude beschädigt. Rund 90 Beamte wurden verletzt. Blockupy distanzierte sich von der Gewalt.
Kabinett beschließt Schäubles Haushaltsplanungen
Der Bund hält bis zum Jahr 2019 an der schwarzen Null im Budget fest und bringt bis dahin zusätzliche Investitionen auf den Weg. Das sieht die neue Haushaltsplanung von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vor, die das Kabinett am Mittwoch nach Angaben eines Regierungssprechers beschlossen hat. Schäuble legte neben den Eckwerten für das Budget 2016 auch einen Nachtragshaushalt für 2015 und die mittelfristige Finanzplanung bis 2019 vor.
EZB erhält weiter keine Gebote bei Dollar-Tender
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrem Dollar-Tender mit einer Laufzeit von sieben Tagen wie in den Vorwochen keine Gebote erhalten. Der Tender sollte mit einem Festzinssatz von 0,63 Prozent zugeteilt werden.
Währungsschwankungen werden das Thema des Jahres
In diesem Jahr dreht sich alles um die Farbe des Geldes - aber im wörtlichen, nicht im übertragenen Sinn wie in dem Film von Martin Scorese. Der Schockstarre, der die internationalen Wechselkursmärkte über weite Teile des Jahres 2014 erlegen waren, sind immense Ausschläge in den ersten Monaten dieses Jahres gefolgt. Das hat natürlich positive wie negative Auswirkungen auf die Erträge, die Anleger in diesen Tagen erzielen. Aber nicht nur Investoren müssen aufpassen; auch die Politik und die Notenbanken müssen die Währungsschwankungen zunehmend auf ihrem Radar wahrnehmen.
Importrückgang lässt Handelsüberschuss der Eurozone kräftig steigen
Durch die deutlich rückläufigen Einfuhren bei weitgehend konstanten Exporten hat sich der Handelsbilanzüberschuss der Eurozone im Januar deutlich ausgeweitet. Er sprang auf 7,9 Milliarden Euro nach lediglich 0,1 Milliarden Euro im Vorjahresmonat, wie die Statistikbehörde Eurostat auf Basis erster Schätzungen mitteilte.
Brüssel will nach LuxLeaks-Affäre mehr Steuertransparenz in der EU
Nach der Luxemburg-Affäre hat die EU-Kommission den ersten Teil ihrer Initiative gegen Steuerflucht und Steuervermeidung vorgestellt. EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici präsentierte am Mittwoch Pläne, nach denen sich die Mitgliedstaaten ab dem 1. Januar 2016 alle drei Monate gegenseitig über sogenannte Steuervorabsprachen mit Großunternehmen informieren müssen.
Nachlassende Tarifbindung lässt Lohnunterschiede wachsen
Die wachsenden Lohnunterschiede zwischen den Besser- und Schlechterverdienenden in Deutschland sind einer Studie zufolge zumindest in weiten Teilen das Ergebnis einer allgemein nachlassenden Tarifbindung. Wie die Autoren einer Analyse der Bertelsmann-Stiftung und des ifo-Instituts schreiben, ist die seit Mitte der 1990er Jahre weiter zunehmende Polarisierung im deutschen Lohngefüge "zu mehr als 40 Prozent" darauf zurückzuführen, dass immer weniger Arbeitsplätze von Tarifverträgen erfasst sind.
RWI erwartet Wachstumsschub in Deutschland
Die deutsche Wirtschaft wird im laufenden Jahr deutlich stärker auf Touren kommen als bislang erwartet und das hohe Tempo 2016 leicht abgebremst beibehalten können. Zu diesem Ergebnis kommt das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in seiner neuen Konjunkturprognose. Darin gehen die Ökonomen für 2015 jetzt von einem Wachstum von 2,1 statt der im Dezember geschätzten 1,5 Prozent aus.
OECD hebt Wachstumsprognosen an und warnt vor Niedrigszinsrisiken
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat wegen des niedrigeren Ölpreises und der weltweit lockeren Geldpolitik ihre Wachstumsprognosen für das laufende und kommende Jahr leicht angehoben. Vor allem für den Euroraum und Indien rechnet sie mit einem stärkeren Wirtschaftswachstum als im November 2014. Zugleich warnt die OECD vor den Risiken für die Finanzstabilität, die sich aus "anormal niedrigen" Inflationsraten und Zinsen ergeben.
Bank of England schlägt Alarm wegen des starken Pfund Sterling
Die Geldpolitiker der Bank of England sind über die Aufwertung des britischen Pfund besorgt, die das Risiko einer verlängerten Phase ultraniedriger Inflation in Großbritannien mit sich bringen könnte. Eine solche Entwicklung könnte die für Anfang kommenden Jahres erwarteten Zinserhöhungen auf Hold setzen.
Bundeskabinett billigt Erhöhung des Wohngeldes
Wer seine Miete nicht mehr alleine aufbringen kann, soll künftig mehr Unterstützung vom Staat bekommen: Das Bundeskabinett billigte am Mittwoch den Gesetzentwurf von Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) zur Erhöhung des Wohngeldes. Er sieht eine Anhebung der Leistung für rund 870.000 Haushalte vor - darunter rund 90.000 Haushalte, die bisher auf Leistungen aus der Grundsicherung angewiesen waren.
US/MBA Market Index Woche per 13. März -3,9% auf 399,3 (Vorwoche: 415,4)
US/MBA Purchase Index Woche per 13. März -1,5% auf 170,4 (Vorwoche: 173,0)
US/MBA Refinance Index Woche per 13. März -5,2% auf 1.720,3 (Vorwoche: 1.815,3)
GB/Arbeitslosengeldbezieher Feb -31.000; Quote 2,4%
GB/Arbeitslosengeldbezieher Feb PROGNOSE: -33.000
GB/Arbeitslosengeldbezieher Quote Feb PROGNOSE: 2,4%
Schweiz März ZEW-Index Konjunkturerwartung -37,9 (Feb: -73,0)
DJG/DJN/AFP/apo
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March 18, 2015 08:31 ET (12:31 GMT)
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