Von Ian Walker
AMSTERDAM (Dow Jones)--Die Neugestaltung des Traditionskonzerns Philips nimmt Gestalt an. Nachdem die Niederländer vergangenes Jahr die Aufspaltung des Unternehmens angekündigt hatten, wird nun klarer, wie genau dies geschehen soll. Philips kündigte am Donnerstag an, das Lichtgeschäft von den übrigen Bereichen abzuspalten und an die Börse zu bringen.
Schon seit September bereitet Philips das Lichtgeschäft mit einem Umsatz von sieben Milliarden Euro auf die Eigenständigkeit vor. Es erhält eine eigene rechtliche Struktur. Nun nannten die Niederländer weitere Details. Demnach soll für die Lichtsparte eine eigene Holding gegründet werden, auf die dann alle Geschäftsteile und auch die Verbindlichkeiten übertragen werden.
Einen Verkauf dieser Holding will Philips zwar weiterhin nicht ausschließen. Derzeit sehe es aber so aus, als ob es auf einen Börsengang im ersten Halbjahr 2016 hinauslaufe. Die Bereiche Autolicht und LED-Komponenten sollen nicht auf die Holding übertragen, sondern separat verkauft werden. Die Aktionäre sollen über die Aufspaltung auf einer Hauptversammlung am 7. Mai abstimmen.
Die Abspaltung ist eine historische Zäsur bei Philips. Der 123-jährige Traditionskonzern, der einmal so ziemlich alles herstellte, was irgendwie mit Elektronik zu tun hatte, will ein Unternehmen werden, das sich auf Produkte rund um das Thema Gesundheit konzentrieren soll. Philips will künftig nur noch die klassische Medizintechnik für Arztpraxen und Krankenhäuser herstellen sowie Produkte rund um die Gesundheit, Körperpflege und Haushalt, die sich direkt an den Endverbraucher wenden. Das neue HealthTech-Geschäft kommt auf einen kombinierten Umsatz von rund 15 Milliarden Euro.
Philips steht bereits seit geraumer Zeit unter Druck. Das Unternehmen kämpft mit Wachstumsproblemen in den gesättigten Industrieländern. Vor allem das Geschäft mit Medizintechnik, in dem der Konzern unter anderem mit Siemens konkurriert, leidet unter hohem Wettbewerb und Investitionszurückhaltung. Aber auch das Verbrauchergeschäft kämpft mit dem Konkurrenzdruck.
Auch das Lichtgeschäft ist derzeit im Umbruch: Asiatische Hersteller drängen mit günstigen Preisen auf den LED-Markt. Dazu geht der Trend weg von einzelnen Produkten hin zu Leucht-Systemen und Dienstleistungen. Philips geht jetzt einen ähnlichen Weg wie Siemens. Auch der deutsche Konzern hatte sein Lichtgeschäft Osram abgespalten und als separates Unternehmen an die Börse gebracht.
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March 19, 2015 03:59 ET (07:59 GMT)
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