
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat die Banken des Euroraums erneut mit langlaufenden Krediten versorgt. Wie die EZB am Donnerstag mitteilte, erhalten insgesamt 143 Geldhäuser Zentralbankgeld in Höhe von 97,8 Milliarden Euro. Das ist deutlich mehr als Bankvolkswirte mit im Schnitt 40 Milliarden Euro erwartet hatten. Das Interesse der Banken scheint nicht durch die neue Geldschwemme der Notenbank gedämpft worden zu sein. Seit eineinhalb Wochen pumpt die EZB Geld in den Finanzkreislauf, indem sie den Banken Wertpapiere abkauft (quantitative Lockerung).
Die Langfristkredite (TLTROs) haben eine Laufzeit bis höchstens September 2018. Der Zinssatz entspricht dem Leitzins von derzeit 0,05 Prozent. Es ist schon die dritte Kreditrunde. In zwei vorherigen Geschäften hatten die Geldhäuser im vergangenen Jahre insgesamt rund 212 Milliarden Euro abgerufen. Mit dem dritten Geschäft richtet sich die maximal abrufbare Kreditsumme erstmals nach der Neukreditvergabe der Banken. Damit will die EZB die schwache Darlehensvergabe anschieben. Weiten die Banken ihre Kreditvergabe nicht aus, müssen die Kredite vorzeitig im September 2016 zurückgezahlt werden./bgf/jsl
AXC0103 2015-03-19/11:35