
Den großen Gewinn bringt bei Rheinmetall
Dass dem Konzern ein zweites Mal ein bereits genehmigter Export wieder verboten wird, dafür sieht Papperger derzeit aber keine Gefahr. Stattdessen glaubt er angesichts weltweiter Krisen und des raueren Tons zwischen Russland und der Nato wieder an einen Trend zu höheren Rüstungsausgaben westlicher Staaten. Das von Experten prognostizierte jährliche Wachstum des 1,6 Billionen US-Dollar großen Weltmarktes für Rüstungsgüter von einem Prozent hält er für zu konservativ. Allein die Bundeswehr soll in den nächsten vier Jahren mit etwa acht Milliarden Euro zusätzlich aufgerüstet werden. "Deutschland wird sicher wieder als Panzermacht helfen müssen", sagte Papperger mit Blick auf Nato-Forderungen nach höheren Rüstungsausgaben.
Hinter den Kulissen wird derzeit die Struktur der deutschen und
zum Teil auch europäischen Rüstungsindustrie neu verhandelt.
Optionen für Übernahmen und Zusammenschlüsse machen in den Medien
die Runde - doch am Ende liegt die Entscheidung bei der
Bundesregierung: "Die nationale Konsolidierung ist in erster Linie
eine politische Entscheidung", sagte Papperger und ließ zumindest
wissen, dass es derzeit keine diesbezüglichen Gespräche mit Airbus
Nach dem harten Sparkurs der vergangenen Jahre und Sonderbelastungen 2014 kann Rheinmetalls Rüstungsgeschäft zumindest wieder auf profitables Wachstum setzen: Unabhängig von Sondereffekten soll die Sparte 2015 wieder Geld verdienen - doch die vor einem Jahr aufgestellten Renditeziele wird das Militärgeschäft frühestens 2017 erreichen. Denn vor allem das Munitionsgeschäft läuft nicht wie erwartet, seit mit dem Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan laut Finanzchef Helmut Merch ein "Großkonflikt" wegfällt. Außerdem habe Rheinmetall zuletzt vor allem in margenschwachen Segmenten wachsen können, erst 2014 kamen wieder lukrativere Aufträge in die Bücher.
Die decken aber schon jetzt den größten Teil der Umsatzprognose von 2,3 bis 2,4 Milliarden Euro für dieses Jahr ab. Allerdings sollen davon erst drei Prozent als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bleiben. Ursprünglich waren sieben bis neun Prozent geplant - nach roten Zahlen in 2014. In der Mitte dieses Korridors soll schon jetzt die gut laufende Sparte mit Autokomponenten liegen. Sie profitiert vom kräftigen Wachstum der PS-Branche und macht gerade auf dem weltgrößten Markt China gute Geschäfte. Der weltweite Umsatz soll auf bis zu 2,6 Milliarden Euro steigen und die Konzernerlöse damit auf bis zu fünf Milliarden klettern lassen.
2014 war der Überschuss trotz niedrigerer Sonderkosten leicht auf 21 Millionen Euro gesunken. Und auch die Aktionäre müssen den Gürtel enger schnallen: Sie sollen 30 statt zuletzt 40 Cent Dividende je Anteilsschein bekommen. Damit liegt die Ausschüttungsquote laut Papperger aber bei stattlichen 64 Prozent des Gewinns - üblich sind bei Rheinmetall 30 bis 40 Prozent. Diesen hohen Wert wollte der Konzernchef als Zeichen verstanden wissen, dass der Vorstand mit einem erfolgreichen Jahr 2015 rechnet./mmb/fri/she
ISIN DE0007030009 DE0007500001 NL0000235190
AXC0142 2015-03-19/13:09