
der europäischen Kommission, sieht kaum Spielraum für eine Lösung des
Konflikts zwischen der Schweiz und der EU um die Zuwanderung. "Man
wird eine Lösung finden müssen, aber, offen gesagt, ich wüsste nicht
welche", sagte er im Interview mit der "Handelszeitung". "Es sei
denn, es gibt etwas Neues, vor allem aufseiten der Schweiz." Die
Erwartung, dass das EU-Mitglied Grossbritannien für die Schweiz eine
Bresche schlagen könnte, hält der Portugiese für unrealistisch. Die
Regierungschefs, allen voran die deutsche Bundeskanzlerin Angela
Merkel, hätten klargemacht, dass es beim Kern der
Personenfreizügigkeit zu keinen Zugeständnissen kommen werde.
Auf die Zukunft des Bilateralismus gibt Barroso wenig. "Der
bilaterale Weg hat meiner Meinung nach keine Zukunft." Die
Beziehungen zwischen der Schweiz und der EU seien so wichtig, dass
eine stärkere Annäherung erforderlich sei.
Abgesänge auf die EU hält er für verfrüht. Die Aussage der
EU-Aussenbeauftragten Federica Mogherini, die Flüchtlingskrise berge
ein Desintegrationsrisiko, will er als Appell verstanden wissen: "Es
gibt keine Implosionsgefahr." Die Flüchtlingskrise sei zwar die
grösste Herausforderung seit Jahrzehnten, doch die EU werde nicht an
ihr zerbrechen. Auf dem Spiel stehe die moralische Verpflichtung,
verzweifelte Menschen aufzunehmen. Europa werde auch diese Krise mit
einem weiteren Integrationsschritt meistern. So wie es das bereits
bei der Griechenlandkrise mit der Bankenunion getan habe.
Originaltext: Handelszeitung
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/nr/100009535
Medienmappe via RSS: http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100009535.rss2
Kontakt:
Nähere Auskunft erhalten Sie unter Tel: 043 444 57 77
© 2015 news aktuell-CH