
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)--Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich besorgt über die Arbeitsbedingungen in manchen Ländern gezeigt und eine Vorreiterrolle der sieben führenden Industrieländer (G7) beim Kampf für faire Arbeitsbedingungen gefordert. "Da zeichnet sich heute an manchen Stellen ein erschreckendes Bild ab", sagte Merkel beim "G7-Dialogforum" der deutschen Gewerkschaften in Berlin.
"Gute Arbeit weltweit ist eine der Voraussetzungen für wirtschaftlichen Erfolg", betonte sie aber. Deshalb stehe das Thema fairer Arbeitsbedingungen auch auf der Agenda des kommenden G7-Gipfels auf Schloss Elmau. Dort werden unter anderem auch die Ukraine und Freihandelsabkommen als Themen besprochen. Merkel sagte, das Freihandelsabkommen TTIP mit den USA könne auch günstig für eine Verbesserung internationaler Arbeitsbedingungen sein.
Anlässlich der G7-Präsidentschaft Deutschlands forderten Gewerkschaftsverbände aus mehreren Ländern laut Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB), "dass die G7-Regierungen die Verantwortung für menschenwürdige Arbeitsbedingungen entlang der weltweiten Wertschöpfungsketten übernehmen".
Die Staaten seien gemeinsam mit ihren international verflochtenen Unternehmen zentrale Akteure, wenn es darum gehe, weltweite Arbeits- und Sozialstandards einzuhalten. Nötig sei ein "wirkungsvolles Instrument, mit dem Regierungen Standards setzen können", sagte der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann bei der Veranstaltung. Beispielsweise könne dies an die Auftragsvergabe gekoppelt werden.
Der Internationale Gewerkschaftsbund (IGB) forderte Merkel deshalb dazu auf, die deutsche Präsidentschaft zu nutzen, um sich für die Forderungen der Gewerkschaften einzusetzen. Er vertritt laut DGB 176 Millionen Arbeitnehmer in 162 Ländern. Merkel sagte zu, die Ansinnen in den G7-Kreis einzubringen.
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March 23, 2015 10:53 ET (14:53 GMT)
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