
Von Thomas Leppert
FRANKFURT (Dow Jones)--Mit einem steigenden Euro hat der deutsche Aktienmarkt zu Wochenbeginn ein deutliches Minus verzeichnet. Die Gemeinschaftswährung legte auf über 1,09 Dollar zu - Tendenz steigend. Vor den Ausführungen der US-Notenbank zur weiteren Geldpolitik am vergangenen Mittwoch hatte der Euro noch bei 1,0622 Dollar gelegen. Damit könnte die Konsolidierung am deutschen Aktienmarkt auch noch die kommenden Tage anhalten. Der DAX schloss mit einem Minus von 1,2 Prozent bei 11.896 Punkten.
Die Verlierer kamen vor allem aus dem Auto-Sektor. An der Börse ist die Rechnung einfach: Bei einem schwachen Euro verdienen die Hersteller mehr, steigt er dagegen, schrumpfen die zu erwartenden Gewinne. VW verloren 3,7 Prozent, Continental gaben um 3,2 Prozent nach, Daimler fielen um 3,1 Prozent und BMW reduzierten sich um 2,6 Prozent. Sie waren damit die größten Tagesverlierer im DAX.
Für BASF ging es um 1,0 Prozent nach unten, für Bayer um 2 Prozent. An der Börse wurde ein möglicher Streik in der deutschen Chemiebranche als Belastungsfaktor ausgemacht. Die Chemie-Gewerkschaft sei viele Jahre lang dafür bekannt gewesen, als eine der ersten Tarifabschlüsse zu vereinbaren. Gegenwärtig deuteten die Signale in dort aber auf Streik, hieß es.
Infineon stiegen dagegen um 0,8 Prozent auf 11,26 Euro, nachdem die Analysten der Deutschen Bank die Aktie auf "Kaufen" mit einem Kursziel von 13,50 Euro nach oben genommen hatten. Nachdem die Strategiemodelle der Deutschen Bank bereits die vergangenen Tage durchgesickert waren, blieb die Überraschung an der Börse aus, die Aktie stieg um überschaubare 0,7 Prozent.
Die Aktie des Versicherers Talanx brach um 5,5 Prozent ein. Der nur bekräftigte Gewinnausblick des Versicherers für 2015 kam an der Börse nicht gut an, hieß es im Handel. Die Analysten der DZ Bank sehen in den Segmenten "Privat- und Firmenkunden" sowie "Industrieversicherung" dagegen noch Sanierungsbedarf.
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March 23, 2015 12:53 ET (16:53 GMT)
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