
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
QE läuft laut Draghi bis Ende September 2016
Die Europäische Zentralbank (EZB) wird ihr Wertpapierankaufprogramm nach Aussage ihres Präsidenten Mario Draghi auf jeden Fall bis zum geplanten Termin fortführen. Bei seiner Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments in Brüssel machte Draghi deutlich, dass sich die EZB dabei nicht von kurzfristigen Ausschlägen der Inflationsrate beeindrucken lassen wird.
Draghi: Notkredite dürfen nicht monetärer Staatsfinanzierung dienen
Banken dürfen Liquiditätshilfen ihrer Zentralbank nach Aussage von EZB-Präsident Mario Draghi nicht zur Finanzierung des Staats einsetzen. Draghi sagte bei seiner Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments, Emergency Liquidity Assistance müsse das Verbot der monetären Staatsfinanzierung beachten. Er fügte hinzu: "ELA wird an die Banken ausgereicht, aber das Ausmaß, in dem sie diese Mittel für den Ankauf von T-Bills nutzen können, ist begrenzt."
EZB/Noyer: Kapitalverkehrskontrollen wären "letztes Mittel"
Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht Kapitalverkehrskontrollen für Griechenland nur als "letztes Mittel", um den Geldabfluss zu stoppen. Auf die Frage, ob Griechenland diese Kontrollen einführen sollte, sagte Ratsmitglied Christian Noyer in einem Bloomberg-Interview, er werde diese Frage nicht beantworten, weil diese Option nur ein letztes Mittel sei. Die Regierung in Athen sollte alles tun, um das Vertrauen der Unternehmen und Haushalte zurückzugewinnen.
Stimmung der Verbraucher im Euroraum stark aufgehellt
Das Verbrauchervertrauen im Euroraum hat sich im März kräftig aufgehellt. Wie die EU-Kommission im Rahmen einer Vorabschätzung mitteilte, stieg der von ihr ermittelte Index des Verbrauchervertrauens auf minus 3,7. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten nur einen Anstieg auf minus 5,8 prognostiziert. Im Vormonat hatte der Wert minus 6,7 betragen.
Zentralbanken erhöhen Anleihebestände planmäßig
Die Zentralbanken der Eurozone führen ihr Programm zum Ankauf öffentlicher Anleihen planmäßig fort. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank stiegen die Bestände von Staatsanleihen sowie von Anleihen europäischer Institutionen und Förderbanken in der vergangenen Woche um 16,549 Milliarden Euro.
Merkel: Erschreckendes Bild bei Arbeitsbedingungen mancher Länder
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich besorgt über die Arbeitsbedingungen in manchen Ländern gezeigt und eine Vorreiterrolle der sieben führenden Industrieländer (G7) beim Kampf für faire Arbeitsbedingungen gefordert. "Da zeichnet sich heute an manchen Stellen ein erschreckendes Bild ab", sagte Merkel beim "G7-Dialogforum" der deutschen Gewerkschaften in Berlin.
Fracking-Gesetz wird verschoben, Bündnis drängt auf Totalverbot
Das Bundeskabinett wird sich am Mittwoch entgegen der ursprünglichen Planung wohl nicht mit den umstrittenen Gesetzen zum Fracking befassen. Unterdessen hat ein Bündnis aus Umweltschutzverbänden, der Evangelischen Kirche und der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) von der Großen Koalition ein Totalverbot der Fördermethode für Erdgas und Öl verlangt.
Deutscher Großanlagenbau kämpft mit Investitionszurückhaltung
Geopolitische Krisen, Währungsturbulenzen, eine abflauende Konjunktur in den Schwellenländern und die Energiewende in Deutschland führen zunehmend zu einer Investitionszurückhaltung der Industrie. Dies bekommt auch der deutsche Großanlagenbau zu spüren. Bestenfalls 2016, womöglich aber erst 2017 dürfte wieder mit anziehenden Bestellungen zu rechnen sein, sagte Helmut Knauthe, innerhalb des Verbandes VDMA Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Großanlagenbau.
IAB: Deutsche Arbeitslosenzahl sinkt 2015 auf 2,79 Millionen
Die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland wird im laufenden Jahr nach Aussage des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) um 110.000 auf 2,79 Millionen zurückgehen. Wie das bei der Bundesagentur für Arbeit angesiedelte IAB weiter mitteilte, rechnet es darüber hinaus mit einem Anstieg der Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten um 540.000 auf 30,74 Millionen. Das wäre ein neuer Rekordwert.
Moskau unterstützt Automobilindustrie mit 390 Millionen Euro
Die russische Regierung stützt die angeschlagene Automobilindustrie des Landes mit rund 25 Milliarden Rubeln (390 Millionen Euro). Damit sollten Autokredite günstiger und die Anschaffung neuer Autos durch Behörden gefördert werden, erklärte Russlands Ministerpräsident Dmitri Medwedew am Montag nach Angaben von russischen Nachrichtenagenturen. "Wenn es keine unterstützenden Maßnahmen gibt, wird der Markt um 50 Prozent einbrechen", erklärte Industrieminister Denis Manturow.
Verkäufe bestehender US-Häuser steigen im Februar
Die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser in den USA ist im Februar verglichen mit dem Vormonat um 1,2 Prozent auf einen Jahreswert von 4,88 Millionen gestiegen. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 1,7 Prozent gerechnet. Binnen Jahresfrist lagen die Verkäufe um 4,7 Prozent höher.
Chicago-Fed: Nationale Wirtschaftsaktivität lässt nach
Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat im Februar nachgelassen. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) sank auf einen Stand von minus 0,11 Punkte, wie die Federal Reserve Bank of Chicago mitteilte. Für den Januar wurde der Indexstand auf minus 0,10 revidiert, nachdem zunächst ein Wert von plus 0,13 genannt worden war. Grund für den Indexrückgang war den Angaben zufolge die Entwicklung der Indikatoren für Produktion, Konsum und Immobilienmarkt.
Präsidialamt: Netanjahu hat klare Regierungsmehrheit sicher
Der bisherige israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu hat nach Angaben des Präsidialamts in Jerusalem eine klare Mehrheit sicher, um auch die nächste Regierung zu bilden. Der Chef der konservativen Likud-Partei werde von mindestens 67 der 120 Abgeordneten des neuen Parlaments unterstützt, sagte Präsidentensprecher Jason Pearlman am Montag der Nachrichtenagentur AFP.
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March 23, 2015 14:00 ET (18:00 GMT)
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