
NEW YORK (Dow Jones)--Die Aktien an der Wall Street haben am Montag in der Schlussauktion zwischenzeitliche leichte Gewinne wieder abgegeben. Angesichts der bereits hohen Indexstände agierten die Anleger vorsichtig. Der Dow-Jones-Index fiel um 0,1 Prozent auf 18.116 Punkte. Für den S&P-500 ging es um 0,2 Prozent nach unten.
Der Nasdaq-Composite verlor mit 0,3 Prozent noch etwas deutlicher, nachdem er am Freitag auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren aus dem Handel gegangen war. Zudem hat er in diesem Jahr bereits 5,8 Prozent gutgemacht, der Dow-Jones-Index dagegen nur 1,6 Prozent. Kursgewinner waren trotz der Indexverluste mit 1.817 in der Mehrheit, während nur 1.325 -verlierer gesehen wurden und 102 Titel unverändert schlossen.
Etwas belastend wirkten Aussagen des Fed-Präsidenten von St. Louis, James Bullard. In einem CNBC-Interview erklärte er, die "taubenhaften" Aussagen der US-Notenbank aus der Vorwoche in Bezug auf eine erste Zinserhöhung hätten bei den Investoren möglicherweise falsche Hoffnungen geweckt. Die Daten zu den Verkäufen bestehender Häuser für Februar sorgten für keinen Impuls am Markt.
Auffallend war der niedrige Umsatz, gegenüber dem Freitags-Volumen ohnehin, das aber wegen des großen Verfallstermins stark aufgebläht war. Aber auch verglichen mit normalen Tagen war der Umsatz mit 733 Millionen (Freitag: 2,21 Milliarden) niedrig. Teilnehmer begründeten dies mit dem Mangel an Impulsen, während in der Vorwoche Aussagen der US-Notenbank für Schwung gesorgt hatten.
Diese hatte zwar im Anschluss an ihre Zinssitzung am Mittwoch das Wort "geduldig" aus ihrem Begleitkommentar gestrichen, gleichzeitig aber keine Zweifel daran gelassen, dass sie die geplante Zinswende gemächlich angehen werde. "Die Investoren lassen einfach ihre Portfolios arbeiten", sagte Joe Spinelli von der Deutschen Bank zu dem geringen Volumen.
Eine Stütze für die US-Börse war weiterhin der Devisenmarkt, wo es für den Euro deutlich nach oben ging. Während die Gemeinschaftswährung am vergangenen Mittwoch vor den Ausführungen der US-Notenbank zur weiteren Geldpolitik noch bei 1,0622 Dollar handelte, lag sie nun bei 1,0968 - Tendenz weiter steigend. Beobachter führten aber auch Gewinnmitnahmen als Begründung für die Dollarverluste an, außerdem Nachwehen des großen Verfalltages vom Freitag.
Erholt zeigten sich die Ölpreise. Als Stütze für das "schwarze Gold" erwies sich der schwache Dollar, der Öl für Anleger aus anderen Währungsgebieten günstiger macht. Für ein Barrel der Sorte WTI mussten 47,45 Dollar bezahlt werden, das war ein Plus von 1,9 Prozent. Für Brent wurden 55,66 Dollar aufgerufen, nach 55,32 Dollar zum Wochenausklang. Zwischenzeitlich hatten Aussagen des saudischen Ölministers Ali al-Naimi vom Wochenende die Stimmung etwas belastet. Das Königreich fördere demnach derzeit täglich 10 Millionen Barrel Öl. Es wäre der höchste Wert seit vergangenem Juli.
Der Goldpreis legte leicht zu und stieg damit den vierten Handelstag in Folge. Für die Feinunze mussten zum US-Settlement 1.188 Dollar bezahlt werden, ein Plus von 0,3 Prozent. Die jüngsten Aufschläge kamen im Gefolge der Fed-Aussagen vom Mittwoch. Teilnehmer verwiesen auch auf die Unsicherheit im griechischen Schuldendrama. Die US-Anleihen setzten ihre Aufwärtsbewegung etwas gebremst fort. Sie profitierten weiter einerseits von der "taubenhaften" Fed, andererseits davon, dass sie höhere Renditen bieten als Staatspapiere europäischer Emittenten vergleichbarer Bonität. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduzierte sich um zwei Basispunkte auf 1,92 Prozent.
Die Nike-Aktie gab 0,5 Prozent ab, nachdem sie am Freitag nach positiv aufgenommenen Geschäftszahlen auf ein Allzeithoch gestiegen war. Auch in Biogen wurden Gewinne mitgenommen, nachdem sie zum Wochenausklang ein neues Rekordhoch markiert hatten. Ein Alzheimer-Medikament des Unternehmens hatte in einer frühen Testphase vielversprechende Ergebnisse erzielt. Die Aktie verlor 2,6 Prozent.
Stärkster Dow-Wert waren Pfizer mit einem Plus von 2,3 Prozent. Zusammen mit Eli Lilly wird der Pharmakonzern die Phase-III-Versuchsreihe für das Schmerzmittel Tanezumab wieder aufnehmen, nachdem die FDA einen partiellen klinischen Stop aufgehoben hat. Als Konsequenz erhält Pfizer zudem eine Zahlung von 200 Millionen Dollar von Eli Lilly, deren Aktie um 0,3 Prozent zulegte. Daneben haben die Analysten von Jefferies das Kursziel für die Pfizer-Aktie um 3 auf 45 Dollar angehoben.
Eisenbahnwerte gerieten mit einer Gewinnwarnung von Kansas City Southern unter Druck. Die Aktie verlor 8 Prozent, Union Pacific fielen um 4 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.116,04 -0,06 -11,61 S&P-500 2.104,42 -0,17 -3,68 Nasdaq-Comp. 5.010,97 -0,31 -15,44 Nasdaq-100 4.445,54 -0,29 -12,99 Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1/2% 2-jähr. 99 26/32 unv 0,581% unv. 1% 3-jähr. 100 6/32 +1/32 0,931% -1,3 Bp 1 3/8% 5-jähr. 99 28/32 +3/32 1,398% -1,8 Bp 1 3/4% 7-jähr. 100 8/32 +4/32 1,712% -1,8 Bp 2% 10-jähr. 100 24/32 +5/32 1,916% -1,6 Bp 2 1/2% 30-jähr. 99 24/32 -5/32 2,508% +0,3 Bp DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.27 Uhr Fr, 17.41 Uhr EUR/USD 1,0968 1,49% 1,0806 1,0844 EUR/JPY 131,30 1,29% 129,62 130,31 EUR/CHF 1,0577 0,05% 1,0571 1,0574 USD/JPY 119,74 -0,16% 119,94 120,14 GBP/USD 1,4969 0,39% 1,4912 1,4956 ===
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March 23, 2015 16:16 ET (20:16 GMT)
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