
Von Christian Grimm
BERLIN (Dow Jones)--Die griechische Regierung versucht derzeit an allen Ecken und Enden Geld zusammenzukratzen. Doch gegen das Anbohren einer verborgenen Geldquelle, die 1,2 Milliarden Euro bringen könnte, sperrt sich Deutschland. In Athen wird derzeit durchgespielt, vom Europäischen Rettungsfonds EFSF diese Summe zurückzuverlangen. Angeblich habe Griechenland diesen Betrag zu viel an den EFSF gezahlt.
"Wir sehen für eine solche Freigabe keine Grundlage", sagte der Sprecher des Bundesfinanzministers, Martin Jäger. Hintergrund sind Mittel zur Bankenrettung, die die griechischen Geldhäuser zur Sanierung bezogen haben.
Davon wurde nicht alles benötigt, sodass Anfang dieses Jahres noch 10,9 Milliarden Euro übrig waren. Diese hat Athen mittlerweile an den EFSF zurücküberwiesen. Später habe die neue linksgeführte Regierung bemerkt, dass die Vorgängerregierung zusätzlich 1,2 Milliarden Euro gezahlt habe, die aber nicht von den 10,9 Milliarden Euro abgezogen worden seien.
Das Bundesfinanzministerium stellte sich gegen die Interpretation, dass die Summe aus Versehen an den EFSF gegangen sein könnte. "Wir sollten nicht davon ausgehen, dass man versehentlich 1,2 Milliarden zu viel nach Luxemburg zum EFSF überwiesen hat", sagte Sprecher Martin Jäger.
Laut Jäger stehen die nicht eingesetzten 10,9 Milliarden Euro aber nach wie vor für Griechenland zur Verfügung. Sie seien aber für den Zweck der Bankensanierung reserviert.
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March 25, 2015 09:21 ET (13:21 GMT)
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