Von Andreas Plecko
WIESBADEN (Dow Jones)--Die Arbeitnehmer in Deutschland haben 2014 nach Abzug der Inflation 1,7 Prozent mehr verdient als im Vorjahr. Das Statistische Bundesamt (Destatis) revidierte damit das vorläufige Ergebnis vom 9. Februar um 0,1 Prozentpunkte nach oben. Das ist der höchste Reallohnanstieg seit Beginn der Zeitreihe des Reallohnindex im Jahr 2008.
Der starke Anstieg der Reallöhne im Jahr 2014 ist vor allem durch den niedrigen Anstieg der Verbraucherpreise begründet und nicht vorrangig auf die gestiegenen Verdienste zurückzuführen.
Die Nominallöhne lagen im Jahr 2014 um 2,6 Prozent höher als im Vorjahr, die Verbraucherpreise legten im selben Zeitraum um 0,9 Prozent zu. Sowohl die regelmäßig gezahlten Verdienstbestandteile als auch die Sonderzahlungen trugen zu dem Verdienstzuwachs bei.
Im vierten Quartal 2014 stiegen die Reallöhne mit 2,2 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal so stark wie noch nie seit Beginn der Berechnungen im Jahr 2008. Auch dafür war der geringe Anstieg der Verbraucherpreise in Höhe von 0,5 Prozent wesentlich. Die Nominallöhne stiegen in diesem Zeitraum um 2,7 Prozent.
Vollzeitbeschäftigte verdienten in Deutschland im Jahr 2014 inklusive Sonderzahlungen durchschnittlich 46.575 Euro brutto. Die höchsten Durchschnittsverdienste erhielten die Vollzeitbeschäftigten bei Banken und Versicherungen (68.104 Euro), im Bereich Information und Kommunikation (63.591 Euro) sowie in der Energieversorgung (62.700 Euro). Der niedrigste durchschnittliche Bruttojahresverdienst wurde im Gastgewerbe (26.455 Euro) gezahlt.
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March 26, 2015 03:46 ET (07:46 GMT)
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