Von Robert Wall
LONDON (Dow Jones)--Einer der beiden Piloten an Bord des verunglückten Airbus A320 der deutschen Germanwings hat nach Angaben einer mit der Sachlage vertrauten Person das Cockpit der Unglücksmaschine verlassen, kurz bevor das mit 150 Menschen an Bord verunglückte Flugzeug in seinen tödlichen Sinkflug überging. Nach Angaben der Person, die mit den ersten Ergebnissen der Auswertung des Sprachrekorders vertraut ist, konnte der Pilot anschließend nicht mehr ins Cockpit zurückkehren.
Entsprechende Informationen hatten in der Nacht auch schon die New York Times und die Nachrichtenagentur AFP mit Verweis auf Ermittlungskreise verbreitet.
Unklar ist, ob der Pilot oder der Co-Pilot das Cockpit verlassen haben und warum sie nachher nicht wieder dorthin zurückkehren konnten. Offenbar war die Tür verschlossen und ließ sich von außen nicht öffnen. Die Ermittlungen konzentrieren sich jetzt darauf, warum das Flugzeug nach dem Erreichen der Reiseflughöhe wieder in einen nicht vorgesehenen Sinkflug überging. Remi Jouty, der Chef der die Untersuchung leitenden französischen Flugunfallbehörde BEA, sagte am Mittwoch lediglich, es gebe bislang keine Erklärung dafür. Der Behörde liegen bislang Aufnahmen aus dem sogenannten Sprachrekorder der Maschine vor, die zweite Black Box mit den technischen Aufzeichnungen des Fluges wird noch gesucht.
Germanwings hat bislang die Namen der Piloten noch nicht freigegeben. Ein deutscher Offizieller, der nicht namentlich genannt werden wollte, sprach jedoch davon, dass "die Piloten auf den Aufnahmen (des Sprachrekorders) gehört werden können." Die BEA wollte die Informationen zunächst nicht kommentieren.
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March 26, 2015 04:57 ET (08:57 GMT)
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