MÜNCHEN (Dow Jones)--BNP Paribas wird die Barabfindung an die verbliebenen Aktionäre der DAB Bank AG nicht erhöhen und diesen 4,78 Euro je Aktie im Rahmen des Squeeze-outs zahlen. Die französische Großbank hält bereits rund 92 Prozent der Grundkapitals und hatte im Dezember angekündigt, die DAB Bank auf ihre deutsche Tochter BNP Paribas Beteiligungsholding AG verschmelzen zu wollen. Bereits bei ihrer Übernahmeofferte im August 2014 hatte sie 4,78 Euro pro Anteil geboten. Aktuell notiert die Aktie bei 4,953 Euro. Die Übertragung der Aktien soll auf der Hauptversammlung am 29. Mai beschlossen werden.
Der bisherige DAB-Großaktionär UniCredit Bank AG hatte sich im Dezember zurückgezogen und für seine knapp 82 Prozent 435 Millionen Euro von BNP erhalten. BNP erweitert mit der Übernahme der Münchener Direktbank, die 1994 von der Bayerischen Hypotheken- und Wechsel-Bank gegründet wurde und als erster Discount-Broker in Deutschland galt, ihr Deutschland-Geschäft. Es umfasste bislang nur die Consorsbank, die bis Dezember unter Cortal Consors firmierte und - ebenfalls 1994 - als Tochter der Hofer Schmidt-Bank in den damals schnell wachsenden Markt der Direktbanken eingestiegen war.
2002 schlüpfte Consors dann unter das Dach von BNP. Allerdings mussten sich die Franzosen damals mit Minderheitsaktionären auseinandersetzen, die das Abfindungsangebot für zu niedrig hielten und klagten. Sieben Jahre nach der Übernahme sprach ihnen ein Gericht eine Nachbesserung zu.
Im vergangenen Jahr hatte die DAB Bank ihren Vorsteuergewinn und den Überschuss auf 48,33 bzw 32,02 Millionen Euro (nach 19,22 bzw 12,27 Millionen Euro) mehr als verdoppelt. Maßgeblich dazu beigetragen hatte allerdings ein Einmaleffekt von 24,9 Millionen Euro, da es durch den Wechsel des Mehrheitsaktionärs zur Auflösung von Finanzanlagen beim bisherigen Hauptaktionär gekommen war. Aber auch ohne diesen Sonderfaktor war der Gewinn prozentual zweistellig gestiegen.
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March 27, 2015 09:19 ET (13:19 GMT)
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