
Die Vorstandsgehälter in den wichtigsten
börsennotierten Unternehmen in Deutschland hängen zunehmend von der
langfristigen Entwicklung des Unternehmen ab. Das ist das Ergebnis
einer Analyse der Geschäftsberichte aller 30 Dax
Nachhaltige Unternehmensführung wird demnach für die Brieftaschen der Manager immer wichtiger. Machten im Jahr 2008 langfristige Boni im Schnitt 17,6 Prozent der Vorstandsvergütungen aus, hat sich der Anteil seitdem mehr als verdoppelt: Im Geschäftsjahr 2014 bestanden die Vorstandsvergütungen der Untersuchung zufolge im Schnitt zu 40,5 Prozent aus erfolgsabhängigen Boni, die erst nach drei, fünf oder mehr Jahren ausgezahlt werden.
Dabei bestimmen neben den harten Finanzzahlen auch zunehmend "weiche" Faktoren wie etwa Mitarbeiterzufriedenheit, Frauenförderung, Umweltschutz oder Kundenbindung die Höhe der Managergehälter mit.
Bei Daimler
Das sei auch betriebswirtschaftlich sinnvoll, sagte Professor Axel von Werder der "Welt am Sonntag". "Diese Zielgrößen helfen dabei, früh zu erkennen, wenn etwas in dem Unternehmen aus dem Ruder läuft", betonte der Betriebswirtschaftler von der Technischen Universität Berlin. Etwa wenn mit einem Sparprogramm zwar der Gewinn steige, aber die Kundenzufriedenheit sinke, was langfristig erhebliche negative Konsequenzen haben dürfte.
Allgemein wird eine Managervergütung begrüßt, die abhängig von der Unternehmensentwicklung ist. Geht es dem Konzern gut, kassieren die Firmenlenker mehr. "Die Frage ist allerdings, ob das System funktioniert, wenn es schlecht läuft", gibt der Sprecher der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW), Jürgen Kurz, zu bedenken./hgo/DP/he
ISIN DE0005810055 DE0007100000
AXC0006 2015-03-29/14:28