
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Verbraucherpreisauftrieb in Deutschland könnte sich im März etwas deutlicher als erwartet verstärkt haben. Darauf deuten vorläufige Teuerungsdaten aus fünf Bundesländern hin. Da auch die Lebenshaltungskosten in Spanien höher als erwartet waren, könnte die Inflation im Euroraum bereits im März wieder das negative Territorium verlassen haben. Ursache waren vor allem höhere Heizöl- und Kraftstoffpreise.
Die am nationalen Verbraucherpreisindex gemessene Jahresinflationsrate ist in den fünf deutschen Bundesländern um etwas mehr als 0,2 Prozentpunkte gestiegen. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen haben einen Anstieg von 0,1 auf 0,3 Prozent Teuerung prognostiziert. Ausschlaggebend könnte damit die Preisentwicklung in Baden-Württemberg werden, die gegen Mittag veröffentlicht werden dürfte.
Um 14.00 kommt dann das Statistische Bundesamt mit seinen Zahlen, die auch die Entwicklung des Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) beinhalten werden. Hier erwarten die Ökonomen einen Anstieg der Jahresveränderungsrate von minus 0,1 auf plus 0,1 Prozent. Dieser Wert geht in die Berechnung der Eurozone-Inflation ein.
Ausschlaggebend für die höhere Inflation in Deutschland war ein Anstieg der Preise von Energieerzeugnissen. Die Heizölpreise stiegen in den fünf Bundesländern gegenüber dem Vormonat um rund 2 Prozent, Kraftstoffe verteuerten sich sogar um rund 4 Prozent. Allerdings kosteten diese Erzeugnisse damit immer noch rund 19 bzw. knapp 9 Prozent weniger als vor einem Jahr.
In Spanien, dessen vorläufige Preisdaten am Morgen veröffentlicht wurden, war die Entwicklung noch dynamischer. Hier verringerte sich die Deflationsrate von 1,2 auf 0,7 Prozent. Erwartet worden war ein Stand von 1,0 Prozent.
Analysten erwarten, dass sich die Inflation im Euroraum insgesamt weiter der Null-Linie angenähert hat und nur noch leicht - mit 0,1 Prozent - negativ gewesen ist. Eurostat veröffentlicht die Daten am Dienstag um 11.00 Uhr.
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March 30, 2015 05:20 ET (09:20 GMT)
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