An der Spitze der größten Schuldner der USA hat es einen Wechsel gegeben. Japan hat China als Nummer eins der US-Gläubiger abgelöst, wie aus Daten des US-Finanzministeriums hervorgeht, die am Mittwochabend (Ortszeit) veröffentlicht wurden. Demnach stand die größte Volkswirtschaft der Welt bei japanischen Investoren im Februar mit 1,2244 Billionen Dollar in der Kreide. Der Abstand zu China ist aber sehr knapp. Chinesische Gläubiger hielt nämlich gleichzeitig amerikanische Staatsanleihen in einem Volumen von 1,2237 Billionen Dollar.
Seit geraumer Zeit gehen chinesische Investitionen in amerikanische Anleihen zurück. Nach Angaben des Ministeriums gab es im Februar bereits den fünften Rückgang in Folge. In China gibt es seit einiger Zeit Hinweise auf einen erheblichen Kapitalabfluss. Die Regierung in Peking muss daher nicht mehr so stark wie zuvor in US-Anleihen investieren, um einem zu starken Anstieg der heimischen Währung entgegenzuwirken.
Dagegen zieht es Kapital aus Japan in die USA. Experten erklären dies unter anderem mit der Geldpolitik in den USA, die auf eine Zinswende hinsteuert. Die Aussicht auf wieder steigende Zinsen in USA locke verstärkt japanisches Kapital in amerikanische Anleihen. Bereits jetzt bieten amerikanische Anleihen im Vergleich zu anderen Industriestaaten viel höhere Renditen.
Die USA haben traditionell eine große Lücke in ihrer Leistungsbilanz und sind auf Investitionen aus dem Ausland angewiesen. US-Staatsanleihen gelten am Markt als extrem sicher. Außerdem ist der Markt für amerikanische Anleihen der mit Abstand der größte der Welt und kann ohne Probleme große Mengen an Kapital aufnehmen./jkr/fr
AXC0093 2015-04-16/12:03