Erneut aufkeimende Übernahmespekulationen
in der Halbleiter-Branche haben am Montag auch die Aktien von
Infineon
Zuletzt legte die die Infineon-Aktie um 2,86 Prozent auf 11,140
Euro zu. Damit setzten sie sich an die Spitze des Dax
Zuerst hatte das "Wall Street Journal" am Freitag ohne Angabe konkreter Quellen von Gesprächen zwischen Intel und Altera berichtet. Mit einem Börsenwert von zuletzt 10,4 Milliarden Dollar wäre Altera ein dicker Brocken für Intel, das sich mit Zukäufen in dieser Größenordnung bislang zurückgehalten hat. Die Anleger an der Wall Street bekümmerte das am Freitag aber nicht: Die Intel-Aktien schlossen über 6 Prozent im Plus, während Altera um gut 28 Prozent nach oben schossen.
BRANCHENTITEL ERHOLEN SICH
"Die Spekulation um die Übernahme von Altera durch Intel zeigt gut auf, dass sich die großen Chiphersteller zu lange in bekannten und alten Gefilden aufgehalten haben", erklärte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. "Das galt auch lange Zeit für Infineon. Jetzt kommt immer mehr Konsolidierungdruck in die Branche, und es werden sicherlich noch weitere Spekulationen folgen."
Als potenzielle Übernahmeziele in den USA stehen laut Lipkow
"weiterhin Rambus
ÜBERNAHMEN IN DER VERGANGENHEIT
Der Index für Technologiewerte im marktbreiten Stoxx Europe 600
Schon in der jüngeren Vergangenheit gab es in der Branche
mehrere Übernahmen: Infineon selbst hatte das US-Unternehmen
International Rectifier geschluckt. Mit dem rund drei Milliarden
Dollar teuren Kauf wollten sich die Münchener vor allem einen
besseren Zugang zum amerikanischen und asiatischen Markt
verschaffen. Kurz darauf kündigte der niederländische Chiphersteller
NXP
ANALYST: AKTIENRÜCKKAUF BRINGT INTEL MEHR
Ein Interesse von Intel an Altera sei denkbar, das Synergiepotenzial aus strategischer und Kostensicht aber überschaubar, hieß es hingegen in einem Kommentar der US-Investmentbank Morgan Stanley. Auch die Wertschöpfung einer solchen Transaktion hält sich Analyst Joseph Moore zufolge in Grenzen. Aus seiner Sicht hätte der Branchenprimus aus den USA mehr davon, wenn er seine Barmittel etwa in einen Aktienrückkauf investieren würde.
Zum möglichen Kaufpreis für Altera merkte Moore an, dass sein neues Kursziel für die Aktie 28 Prozent über deren Wert vor Aufkommen der Spekulationen liege. Dieser Aufschlag sei mit dem vergleichbar, was andere Branchengrößen bei Übernahmen auf den Tisch gelegt hätten: Qualcomm habe bei CSR eine Prämie von 23 Prozent gezahlt und Infineon bei Rectifier International 56 Prozent./gl/das/men
ISIN DE0006231004 US4581401001 NL0000226223 GB0059822006
AXC0106 2015-03-30/12:56