
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
Griechische Reformliste noch nicht in Berlin eingetroffen
Die überarbeiteten Reformvorschläge Griechenlands sind noch nicht bei der Bundesregierung eingegangen. Deshalb gebe es auch noch keinen Termin für eine Sitzung der Euro-Finanzminister, sagte der Sprecher von Finanzminister Wolfgang Schäuble. Am Wochenende hatte Athen neue Vorschläge bei den Experten von EU-Kommission, Internationalem Währungsfonds (IWF) und EZB präsentiert. Laut Offiziellen hat die Art und Weise der Präsentation für Verstimmung bei den EU-Beamten gesorgt. Die Vorschläge seien nur in griechischer Sprache und sehr allgemein formuliert gewesen.
Deutsche Arbeitskosten 2014 nur leicht über Eurozone-Durchschnitt
Die deutschen Arbeitskosten pro Stunde lagen 2014 mit 31,40 Euro zwar über dem Durchschnitt in der Eurozone, aber beim Spitzenreiter Belgien mussten die Arbeitgeber knapp ein Drittel mehr für ihre Beschäftigten aufwenden. Am höchsten in der EU waren die Arbeitskosten in Dänemark mit 40,30 Euro, während sie in Bulgarien mit 3,80 Euro weniger als ein Zehntel davon betrugen, wie Eurostat am Montag mitteilte. Der Mittelwert der Eurozone von gut 29,00 Euro lag deutlich über dem der gesamten EU von 24,60 Euro, da dort neben Bulgarien auch weitere Niedriglohnländer wie Rumänien, Ungarn, Polen und Tschechien mit Durchschnittswerten von teilweise deutlich unter 10 Euro pro Stunde einbezogen sind.
Wirtschaftsstimmung in Eurozone auf höchstem Stand seit Juni 2011
Bei Verbrauchern wie auch den Unternehmen in der Eurozone hat sich die Wirtschaftsstimmung im März spürbar und in allen Bereichen gebessert. Sie kletterte damit auf den höchsten Stand seit Juni 2011 und etablierte sich nachhaltig über der Marke von 100 Punkten, die den langjährigen Durchschnitt angibt. Der von der Europäischen Kommission veröffentlichte Sammelindex zur Einschätzung der wirtschaftlichen Entwicklung erhöhte sich auf 103,9 von revidiert 102,3 (vorläufig: 102,1) Punkten im Vormonat. Volkswirte hatten einen Anstieg auf lediglich 103,0 erwartet. Damit setzt sich die bereits seit Jahresbeginn sichtbare Erholung beschleunigt fort. Vor allem in Italien mit einem Plus von 2,4 Punkten, Deutschland (plus 1,8 Punkten) und Spanien (plus 1,7 Punkten) war ein klarer Aufwärtstrend erkennbar.
Geschäftsklima in der Eurozone hellt sich im März auf
Das Geschäftsklima in der Eurozone hat sich im März im Vergleich zum Vormonat deutlich aufgehellt und ist auf den höchsten Stand seit November 2014 geklettert. Der entsprechende Index stieg auf 0,23 von revidiert 0,09 (vorläufig 0,07) im Februar, wie die Europäische Kommission berichtete. Danach haben sich sowohl die Einschätzungen der Manager zur Produktionserwartung, zur zurückliegenden Produktion, zum Auftragsbestand insgesamt und zu den Exportorders spürbar verbessert. Weitgehend unverändert blieb dagegen die Bewertung der Lagerbestände.
Kredithürde erreicht erneut einen historischen Tiefstand
Die vom Münchener ifo Institut berechnete Kredithürde für die gewerbliche Wirtschaft Deutschlands ist im März auf 16,1 Prozent gefallen. Das war der dritte historische Tiefstand in Folge. Im Vormonat hatte die Kredithürde bei 16,2 Prozent gelegen. "Die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen in Deutschland sind weiterhin hervorragend", kommentierte das ifo Institut die Daten.
BA: Arbeitskräftenachfrage in Deutschland nimmt weiter zu
Die Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland hat im März weiter zugenommen. Nach Mitteilung der Bundesagentur für Arbeit (BA) stieg der von ihr berechnete Stellenindex (BA-X) gegenüber dem Vormonat um 1 Punkt auf 184. "Die Arbeitskräftenachfrage ist damit weiterhin leicht steigend. Ihr Wachstum hat seit dem Jahreswechsel jedoch etwas an Schwung verloren", kommentierte die BA das Ergebnis. Nach ihren Angaben ist die Arbeitskräftenachfrage derzeit in "mehr als vier Fünfteln" der erfassten Wirtschaftsabteilungen höher als vor einem Jahr.
Deutschland und Frankreich erleichtern Steuerregeln für Grenzgänger
Deutschland und Frankreich wollen mit einem angepassten Abkommen die Besteuerung von Grenzgängern und Rentnern vereinfachen, die jeweils auf der anderen Seite der Grenze leben und arbeiten. Die beiden Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Michel Sapin werden am Dienstag ein Zusatzabkommen zum bestehenden Steuerabkommen unterschreiben.
Großbritanniens Großbanken stehen vor dem nächsten Stresstest
Britische Großbanken müssen sich bei dem nächsten Stresstest der Bank of England dem Szenario eines schweren wirtschaftlichen Abschwungs und großer Schwierigkeiten im Handelsgeschäft stellen. In dem hypothetischen Stresstest schrumpft die Wirtschaft in der Eurozone und in China, die Rohstoffpreise sinken und die Banken haben mit dem Zusammenbruch einer Handvoll wichtiger Handelspartner zu kämpfen, wie die britische Notenbank am Montag mitteilte. Um den Test zu bestehen, müssen die sieben teilnehmenden britischen Großbanken eine Kernkapitalquote im Verhältnis zu den risikogewichteten Assets von 4,5 Prozent beibehalten. Zudem muss die Leverage Ratio, bei der das Eigenkapital ins Verhältnis zur gesamten Bilanzsumme gesetzt wird, über 3 Prozent bleiben. Die Ergebnisse des Stresstests sollen im Dezember veröffentlicht werden. Banken, die diese Vorgaben nicht erfüllen, müssen mehr Kapital aufnehmen oder ihre Bilanzen weiter schrumpfen.
Yuan verliert international an Bedeutung
Die chinesischen Bemühungen, die heimische Währung Yuan international zu etablieren, haben einen neuerlichen Rückschlag erlitten, obwohl das Land verstärkte Anstrengungen zur Öffnung seines Kapitalmarkts unternimmt. Im internationalen Zahlungsverkehr fiel der Yuan im Februar um zwei Plätze zurück auf den siebten Rang. Sein Anteil habe sich auf nur noch 1,81 Prozent belaufen, teilte die Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication (SWIFT) am Montag mit. Im Dezember war mit einem Anteil von 2,17 Prozent der bisher höchste Stand verzeichnet worden, so die Organisation, die den Nachrichten- und Transaktionsverkehr für Banken abwickelt. Im Vergleich zu Januar ist die Nutzung des Yuan um 20,4 Prozent zurückgegangen. Die chinesische Währung war erst im November unter die fünf weltweit bedeutendsten Währungen aufgestiegen.
+++ weitere Konjunkturdaten:
Großbritannien
Nettokreditvergabe für Konsumzwecke Feb +0,7 Mrd GBP, PROG: +0,9 Mrd GBP
Hypothekenkredit-Zusagen Feb 61.760 (Jan: 60.707)
Nettovergabe Hypothekenkredite Feb +1,7 Mrd GBP (Jan: +1,6 Mrd GBP)
Nettokreditvergabe Privathaushalte Feb +2,5 Mrd GBP (Jan: +2,4 Mrd GBP)
Belgien
Verbraucherpreise März -0,4% (Feb: -0,4%) gg Vorjahr
Italien
Verbrauchervertrauen März 110,9 (Feb: 107,7)
Geschäftsklima Gesamtindex März 103,0 (Feb: 97,5)
Geschäftsklima verarb. Sektor März 103,7 (Feb revidiert: 100,5)
Schweiz
KOF-Konjunkturbarometer März 90,8, PROGNOSE: 88,0, Feb revidiert 90,3
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March 30, 2015 08:05 ET (12:05 GMT)
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