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IWF könnte am Dienstag die Dollar-Fans bestärken

Von Ira Iosebashvili und Min Zeng

Die Dollar-Rally könnte in dieser Woche noch einmal an Schwung gewinnen, wenn der Internationale Währungsfonds Daten zu den Devisenbeständen im vierten Quartal 2014 vorlegt. Anleger erhoffen sich Hinweise darauf, dass die Zentralbanken auf den Dollar setzen.

Es sei wahrscheinlich, dass Zentralbanken im vierten Quartal den Dollar gekauft und Eurobestände abgebaut haben, sagen Händler und Analysten. Der IWF dürfte seine Devisendaten mit dem sperrigen englischen Namen "Currency Composition of Official Foreign Exchange Reserves" am Dienstag vorlegen.

Die Zentralbanken: Der 12-Billionen-Dollar-Spieler am Devisenmarkt 
 

Zentralbanken haben Devisenreserven im Gegenwert von fast zwölf Billionen Dollar zur Verfügung. Sie sind somit bei weitem die wichtigsten Akteure am Devisenmarkt, sodass Anleger ihre Entscheidungen genau verfolgen. Obwohl die Daten historischer Natur sind, würden Zunahmen bei den Dollarbeständen die Erwartung bestärken, dass der Rally des Dollars noch nicht die Puste ausgegangen ist. Fundamental gibt es gute Gründe für die Aufwertung des Greenbacks: Die US-Notenbank Fed bereitet derzeit eine Anhebung des Leitzinses vor - womöglich schon für den Juni. Gleichzeitig hat die Europäische Zentralbank mit ihrem Kaufprogramm für Staatsanleihen damit begonnen, den Markt mit weiteren Euros zu überfluten.

In den vergangenen acht Monaten ist der Dollar im Verhältnis zu den Währungen wichtiger US-Handelspartner so schnell gestiegen wie seit 40 Jahren nicht mehr, zeigen Daten der Citigroup. Seit Mai ist der Dollar zum Euro um 28 Prozent gestiegen, während der WSJ Dollar Index in den vergangenen zwölf Monaten immerhin um 19 Prozent zugelegt hat. "Der Euro ist keine attraktive Alternative zu der dominierenden Reservewährung, also dem Dollar, mehr", sagt Robert Sinche, Stratege bei Pierpont Securities.

Die Daten des dritten Quartals zeigten bei den Zentralbanken große Abflüsse aus dem Euro, die dem Dollar zugute kamen. Vor der aktuellen Rally waren die Dollarbestände der Zentralbanken lange Zeit zurückgegangen. Die IWF-Daten zum dritten Quartal 2014 zeigten, dass der Euro 22,6 Prozent der Devisenreserven der Zentralbanken ausmachte, 1,5 Prozentpunkte weniger als im Vorquartal. So stark hatten die Euro-Bestände seit 2004 nicht mehr abgenommen. Die Dollarbestände hatten indes um 1,6 Prozentpunkte zugenommen, ebenfalls so viel wie seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. Die Daten werden immer am letzten Geschäftstag eines Quartals veröffentlicht und beziehen sich auf das vorletzte Quartal.

Mit negativen Renditen verlor der Euro an Charme 
 

Die Notenbanken wendeten sich vom Euro ab, seit die Europäische Zentralbank im Juni die Zinsen für Einlagen bei ihr erstmals in der Geschichte unter Null senkte, um eine Rezession zu vermeiden. Zentralbanken waren plötzlich gezwungen dafür zu zahlen, dass sie Eurobestände hielten, was für die Abflüsse sorgte. Ein Großteil dieses Kapitals floss stattdessen in Dollar-Papiere. Anleger erwarteten eine Leitzinsanhebung, die die US-Währung für renditehungrige Investoren attraktiver machen würde. Die meisten Anleger rechnen damit, dass die Fed noch in diesem Jahr ihren Zins erstmals seit fast zehn Jahren anheben wird.

Einige Analysten und Vermögensverwalter glauben, dass Zentralbanken im vierten Quartal 2014 und im ersten Quartal 2015 weiter das Interesse am Euro verloren haben, was den Fall der Währung verstärkt haben dürfte. Am 9. März begann die EZB mit ihrem Anleihekaufprogramm, eine Taktik, die auch als quantitative Lockerung bekannt ist. Die EZB druckt dabei Geld, um für die gekauften Anleihen aufzukommen. Dadurch sinkt der Wert der Währung, was zu einer stärkeren Kreditvergabe und einer robusten Konjunktur führen soll.

Es sei wahrscheinlich, dass Zentralbanken weiterhin Euro-Papiere abstoßen werden, sagt Stephen Jen, Managing Partner beim Vermögensverwalter Macro Partners in London. "Der wichtigste Grund dabei ist, dass negative Renditen für Zentralbanken unattraktiv sind." Jen arbeitete früher als Ökonom beim IWF und bei der Fed und sagt, dass Sicherheit und Liquidität für Zentralbanken bei der Allokation ihrer Devisenreserven zwar wichtiger seien als die Rendite, jedoch mache es für sie keinen Sinn, Papiere mit negativen Renditen zu halten.

HSBC schwimmt bei Euro-Erwartung gegen den Strom 
 

In den vergangenen sechs Monaten waren Anleihen mit negativen Renditen die am schnellsten wachsende Wertpapiergruppe in der Region. Jetzt wird laut Analysten bereits über ein Viertel der Staatsanleihen aus der Eurozone mit negativen Renditen gehandelt. Ein Käufer einer Anleihe mit negativer Rendite zahlt für das Papier mehr als den Nennwert -- und zwar soviel mehr, dass er trotz der noch fließenden Zinszahlungen während der Laufzeit des Papiers am Ende seinen Einsatz nicht mehr in voller Höhe zurückbekommt.

Jen glaubt, dass der Euro schon im Mai oder Juni auf die Parität zum Dollar fallen wird. Andere hingegen misstrauen der steilen Rally des US-Dollars. In einem Bericht der britischen Großbank HSBC vom März schreiben Analysten, dass die Dollar-Rally sich ihrem Ende nähern müsse, da die Währung bereits so stark an Wert gewonnen hat. Im Gegensatz zu den meisten Banken, die davon ausgehen, dass der Euro im kommenden Jahr zum Dollar an Wert verlieren wird, glaubt die HSBC daran, dass er auf 1,10 Dollar steigen wird. Am Freitag notierte er bei 1,0890 Dollar.

Die Divergenz der Notenbankenstrategien sei inzwischen eingepreist, schreiben die Analysten der HSBC. Der Dollar sei jetzt beinahe die am stärksten überbewertete Währung der Welt.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/awi/kgb

(END) Dow Jones Newswires

March 30, 2015 11:12 ET (15:12 GMT)

Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.

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