
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.
IWF könnte am Dienstag die Dollar-Fans bestärken
Die Dollar-Rally könnte in dieser Woche noch einmal an Schwung gewinnen, wenn der Internationale Währungsfonds Daten zu den Devisenbeständen im vierten Quartal 2014 vorlegt. Anleger erhoffen sich Hinweise darauf, dass die Zentralbanken auf den Dollar setzen.
US-Konsumdaten deuten auf Aufwärtstrend bei Inflation
Aktuelle Daten zu den persönlichen Einkommen und Ausgaben der US-Konsumenten bestätigen, dass es mit der US-Inflation aufwärts geht. Das macht eine eher frühere Zinswende der US-Notenbank wahrscheinlicher. Nachdem die Verbraucherpreise im Februar erstmals seit Oktober wieder gestiegen sind und auf Jahressicht wieder die Nulllinie erreicht haben, deutet auch der Preisindex der persönlichen Ausgaben (PCE-Deflator) auf eine Trendwende.
EZB: Zentralbanken erhöhen Anleihebestände langsamer
Das Tempo der Staatsanleihekäufe durch die Zentralbanken der Eurozone ist in der vergangenen Woche gesunken. Die Zentralbanken liegen aber weiterhin gut im Plan. Nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank stiegen die Bestände von Staatsanleihen sowie von Anleihen europäischer Institutionen und Förderbanken um 14,716 Milliarden Euro. In der Woche zuvor waren Anleihen für 16,549 Milliarden Euro hinzu gekommen. Der Tagesdurchschnittswert sank von 3,31 auf 2,94 Milliarden Euro.
Marktreaktion auf EZB-Anleihekäufe gibt Rätsel auf
Wenn eine Politik der Quantitativen Lockerung (QE) etwas ganz sicher produziert, dann sind es Fragen darüber, wie QE eigentlich funktioniert. Das Staatsanleiheankaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) bildet da keine Ausnahme. Aber weil es sich um die Eurozone handelt, sehen diese Fragen etwas anders aus als anderswo. Zum Beispiel ist etwas sehr Grundsätzliches schwer zu verstehen - die Reaktion des Staatsanleihemarkts.
US-Ökonom Meltzer äußert sich skeptisch zu Zukunft des Euro
Der US-Ökonomen Allan Meltzer hat sich skeptisch zu Zukunft des Euro in seiner jetzigen Form geäußert. Den prominenten Kritiker und Historiker der US-Notenbank stört die offenkundige Unfähigkeit der Euro-Länder, ihre relativen Preise anzugleichen. Auch deshalb hofft Meltzer, das die Europäer Griechenland "loswerden" können, wie er bei einer Veranstaltung in Frankfurt sagte. Angst vor kontroversen Thesen zeigte der 87-jährige Professor der zur Carnegie Mellon University gehörigen Tepper School of Business keine.
EU und IWF prüfen weiter griechischen Maßnahmenkatalog
Experten von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und Internationalem Währungsfonds (IWF) haben den dritten Tag in Folge die von der griechischen Regierung in Brüssel vorgelegten Sanierungsvorschläge geprüft. Griechenlands stellvertretender Finanzminister Dimitris Mardas sagte dem Radiosender To Vima, die Gläubiger drängten auf weitere Massenentlassungen und niedrigere Renten. Die seit Januar amtierende Links-rechts-Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras hatte versprochen, sich dem zu widersetzen. Mardas sprach in diesem Zusammenhang von einer "roten Linie", die nicht überschritten werden könne.
Merkel wenig überrascht über Reform-Stückwerk der Griechen
Die bisher wenig überzeugenden Vorschläge und das Hickhack um die Reformen Griechenlands überraschen Kanzlerin Angela Merkel nach eigenen Worten kaum. "Dass dies ein längerer Prozess der Diskussion werden wird, das wundert mich nicht", sagte Merkel bei einem Staatsbesuch in Finnland. Das sei in den letzten Jahren bei den anderen Krisenländern ähnlich gewesen.
Grüne legen Studie zu Vollversorgung mit Ökostrom vor
Vor dem Hintergrund der Debatten um eine Abschaltung von Kohlekraftwerken haben die Grünen eine Studie präsentiert, wie künftig eine Vollversorgung mit Ökostrom aussehen könnte. "Wir sind auf der Strecke hin zu 100 Prozent Erneuerbare Energien schon weit gekommen, dürfen aber jetzt nicht stecken bleiben", erklärte dazu Fraktionschef Anton Hofreiter. Die Grünen hatten die Studie bei der Agentur für Erneuerbare Energien in Auftrag gegeben.
Berlin plant Einstieg in französisches Militärsatelliten-System
Nach jahrelangen Debatten will die Bundesregierung mit einem Beitrag von über 200 Millionen Euro in ein neues französisches System militärischer Aufklärungssatelliten einsteigen. Die "mögliche finanzielle Beteiligung" am System Composante Spatiale Optique (CSO) betrage "nach derzeitigem Stand circa 210 Millionen Euro", hieß es in einer Unterrichtung des zuständigen Bundestagsausschusses durch das Verteidigungsministerium, die der Nachrichtenagentur AFP vorlag. Ziel sei die "Deckung des weiteren Bedarfs der Bundeswehr an elektrooptischen Satellitenbildern".
Verteidigungsministerium räumt Probleme mit Sturmgewehr G36 ein
Nach jahrelanger Kritik, Gutachten und Gegengutachten hat das Bundesverteidigungsministerium nun Probleme mit dem Sturmgewehr G36 des Herstellers Heckler & Koch eingeräumt, das in der Bundeswehr massenhaft verwendet wird. "Das G36 hat offenbar ein Präzisionsproblem bei hohen Temperaturen aber auch im heißgeschossenen Zustand", erklärte Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU).
CDU-Frauen: Entgeltgleichheit muss Thema von Tarifverhandlungen sein
Die Frauen Union der CDU hat gefordert, die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen zum Thema bei Tarifverhandlungen zu machen. "Wir sehen die Tarifvertragsparteien in der Pflicht, auf den Abbau von tatsächlich bestehenden Unterschieden in der Vergütung zwischen Frauen und Männern hinzuwirken", erklärte die Vorsitzende der Frauen Union der CDU, Maria Böhmer. "Es liegt in der Verantwortung der Tarifpartner, in Tarifverträgen die Ursachen für die Lohnlücke zu erkennen und gemeinsam zu beseitigen."
Valls sagt Teilnahme an deutsch-französischem Ministerrat ab
Frankreichs Premierminister Manuel Valls hat nach der Niederlage seiner Sozialisten bei den Départementswahlen seine Teilnahme am deutsch-französischen Ministerrat am Dienstag in Berlin abgesagt. Der sozialistische Regierungschef werde stattdessen zu den sozialistischen Abgeordneten in Paris sprechen, hieß es aus seinem Umfeld. Der Premierminister werde auch seinen Besuch bei der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt verschieben.
Britischer Wahlkampf mit Parlamentsauflösung offiziell eröffnet
Mit der Zustimmung zur Auflösung des Parlaments durch Königin Elizabeth II. hat in Großbritannien der Wahlkampf offiziell begonnen. Premierminister David Cameron von den konservativen Tories sagte vor seinem Amtssitz in der Londoner Downing Street, das Land habe am 7. Mai die "entscheidende Wahl" zwischen ihm selbst und seinem Herausforderer Ed Miliband von der Labour-Partei. "Großbritannien ist auf dem richtigen Weg", ergänzte er unter Verweis auf die Wirtschaftspolitik seiner Regierung.
US-Verbraucher halten sich mit den Ausgaben zurück
Die Ausgaben der US-Verbraucher haben sich im Februar nur leicht und damit schwächer als erwartet erhöht. Zwar verdienten die US-Bürger mehr, legten aber auch mehr auf die hohe Kante, weshalb die Zurückhaltung beim Konsum das Wirtschaftswachstum in den USA dämpfen könnte.
China senkt Anzahlungsquote für Hauskäufer
China verstärkt seine Bemühungen, um den flauen Markt für Wohnimmobilien anzukurbeln. Beobachter werten dies als Indiz, dass die Führung in Peking besorgt über die wirtschaftliche Entwicklung ist. Käufer, die ein zweites Haus kaufen wollen, müssen danach nur noch eine Anzahlung von 40 und nicht mehr von 60 Prozent leisten, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Notenbank und des Bildungsministeriums.
Atomgespräche mit Iran am Tag vor Fristablauf weiter ohne Einigung
Einen Tag vor Ablauf der selbst gesetzten Frist haben sich die Verhandlungspartner in den Gesprächen über das iranische Atomprogramm weiter nicht auf ein endgültiges Rahmenabkommen einigen können. Russlands Außenminister Sergej Lawrow kündigte seine vorläufige Abreise aus dem schweizerischen Lausanne an, will aber im Fall einer Einigung am Dienstag zurückkehren.
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March 30, 2015 13:00 ET (17:00 GMT)
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