
Von John Letzing
ZÜRICH (Dow Jones)--Die Bank BSI legt gegen Zahlung von 211 Millionen US-Dollar ihren Steuerstreit mit den US-Behörden bei. Sie ist laut US-Justizministerium damit die erste schweizerische Bank, die eine Einigung mit den Ermittlern im Rahmen des Selbstanzeigeprogramms erzielt hat.
Die Bank soll Kunden geholfen haben, in den USA Steuern zu hinterziehen. Mit einer Anklage müsse das Institut nach der Einigung nun nicht mehr rechnen, hieß es.
BSI habe in den USA rund 3.500 Konten verwaltet. Nach August 2008 hätten sich darauf in Summe nahezu 2,8 Milliarden Dollar befunden.
Eine Sprecherin der Bank aus Lugano wollte zu dem Vorgang nicht Stellung nehmen.
BSI gehört derzeit noch zur italienische Versicherung Assicurazioni Generali SpA. Sie hat die Bank im vergangenen Sommer für 1,5 Milliarden Schweizer Franken an die brasilianische BTG Pactual verkauft. Zu der Einigung mit den US-Behörden stellte Generali am Montag fest, dass dies "ein weiterer Schritt" hin zum Abschluss der Transaktion sei.
Das US-Justizministerium hatte 2013 ein Selbstanzeigeprogramm für Banken ins Leben gerufen. Hier können sich Institute melden, die US-Bürgern bei der Steuerhinterziehung geholfen haben könnten. Die Selbstanzeige nutzen Banken, um einer formalen Strafverfolgung in den USA zu entgehen und drohende Bußgeldzahlungen zu mildern. Eine solche Strafzahlung kann bis zur Hälfte des Gesamtbetrages der für US-Kunden angelegten und nicht deklarierten Gelder betragen.
Eine Reihe Schweizer Banken hat ihre Teilnahme an dem Programm bereits öffentlich gemacht.
Ins Rollen kamen die Vorgänge bereits 2009. Damals gestand die größte Schweizer Bank, die UBS AG, Beihilfe zur Steuerhinterziehung für Amerikaner und zahlte in diesem Zusammenhang 780 Millionen Dollar.
Caroline Ciraolo, Leiterin der Ermittlungen des Justizministeriums, hofft, alle Fälle im Rahmen des Selbstanzeigeprogramms bis zum Jahresende abschließen zu können. Zunächst hatten sich mehr als 100 schweizerische Banken beteiligt.
(Mitarbeit: Giovanni Legorano)
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March 31, 2015 00:44 ET (04:44 GMT)
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