Der Elektronikkonzern Philips
Die Philips-Aktie sackte mit dem zunehmend schwächeren Markt am Nachmittag ab und verlor zuletzt 1,31 Prozent auf 26,275 Euro. Analyst Robin van den Broek von der niederländischen Bank ING wertete den Verkauf aber als ein gutes Geschäft für Philips. Analysten hätten einen geringeren Verkaufspreis erwartet.
Der Deal mit den Käufern bewertet die Philips-Sparte mit insgesamt 3,3 Milliarden Dollar. Philips will 19,9 Prozent der Anteile behalten. Von dem Verkauf der Mehrheit verspricht sich der Konzern einen Bruttoerlös von 2,8 Milliarden Dollar, der noch um bis zu 100 Millionen Dollar steigen kann. Wenn die zuständigen Behörden grünes Licht geben, soll der Verkauf im dritten Quartal über die Bühne gehen.
Das Geschäft ist zwar ein Wachstumsfeld, das auch satte Gewinne verspricht. So nennt Philips für 2014 rund zwei Milliarden Dollar Umsatz und zweistellige Margen vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita). Allerdings sind gleichzeitig hohe Investitionen notwendig, um die Marktposition gegen aufstrebende Konkurrenten aus Fernost zu verteidigen. Man sei sicher, dass Lumileds unter den neuen Eigentümern weiter wachsen und neue Kunden gewinnen könne, sagte Konzernchef Frans van Houten.
Aus der Autowelt gehören Volkswagen
Konzernchef van Houten krempelt Philips derzeit komplett um, trennt sich von Geschäftsteilen und kauft neue Aktivitäten dazu. Zuletzt hatten sich die Niederländer mit der US-Firma Volcano verstärkt, die auf Gefäßuntersuchungen im Herzkreislaufsystem spezialisiert ist. Dagegen trennte sich Philips vom Geschäft mit Unterhaltungselektronik wie MP3-Spielern oder Lautsprechern.
Die Philips-Lichtsparte, die fertige Endprodukte anbietet, soll auch nach dem Verkauf ein wichtiger Kunde von Lumileds bleiben. Allerdings spaltet der Konzern auch dieses Beleuchtungsgeschäft von seinen Kernsparten Medizintechnik und Konsumentenelektronik (Rasierer, Zahnbürsten) ab. Vermutlich soll der Geschäftsbereich an die Börse gebracht werden, entschieden ist aber noch nichts. Konzernchef Frans van Houten hofft, den Schritt im nächsten Jahr abzuschließen.
Der tiefgreifende Umbau wird den mit Schwierigkeiten kämpfenden Konzern aber auch belasten. Die Abspaltung der Lichtsparte wird Philips nach eigenen Angaben bis zu 400 Millionen Euro kosten. 2014 lag der Nettogewinn des Konzerns bei 411 Millionen Euro und damit etwa zwei Drittel niedriger als im Vorjahr.
Mit der LED- und Autobeleuchtung, das mit rund 8300 Mitarbeitern in etwa 30 Ländern aktiv ist, hatte Philips im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund zwei Milliarden US-Dollar (rund 1,6 Mrd Euro am 31. Dezember) erzielt./stw/mmb/ab/men/he
ISIN NL0000009538 DE000LED4000
AXC0240 2015-03-31/15:55