München (ots) - Die Bedeutung des Ideenwettstreits, in dem sich die besseren Ideen durchsetzen werden, betonten Institutspräsident Prof. Thorsten Polleit und Institutsvorstand Andreas Marquart, in ihrer Eröffnungsrede der 3. Jahreskonferenz des Ludwig von Mises Instituts Deutschland in München. Die Veranstaltung stand dieses Jahr unter dem Motto "Die Ethik der Freiheit". Die Website www.misesde.org bringt es inzwischen auf 260.000 monatliche Seitenaufrufe - nach 150.000 monatlichen Seitenaufrufen im Vorjahr. "Dennoch kennen viele Menschen die gute Lehre noch immer nicht. Wer aber damit in Berührung komme, der ist begeistert", so Thorsten Polleit.
Die vier Vorträge der Veranstaltung stellten das Spannungsverhältnis zwischen Staat, Ethik und Freiheit in den Mittelpunkt. Den Anfang machte der Schweizer Professor und Wirtschaftsanwalt David Dürr mit dem Thema die "Ethik der Gesetzlosigkeit". Er entzauberte den Mythos der "Demokratischen Legitimation" staatlicher Einrichtungen und Entscheidungen und nannte es einen absoluten Skandal, dass sich der Staat mit dem "Öffentlichen Recht" ein eigenes Recht für seine Belange geschaffen habe. Er leitete her, dass der Staat eine "gewaltbereite, organisierte und zynische Gang" sei, was zur "Unethik seiner Gesetzgebung" führe.
Hans-Hermann Hoppe skizzierte in seinem Referat "Der Staat - Feind von Ethik und Freiheit" einen radikalen Entwurf einer auf dem Eigentum beruhenden Gesellschaftsordnung ohne Staat. Konflikte werden in einer solchen Gesellschaft durch die Anrufung einer neutralen Instanz gelöst, wodurch Konflikte minimiert würden. Der Staat dagegen könne Dinge wegnehmen (Steuern!) und selbst festlegen, dass dies Recht sei. Die Demokratie hält Hoppe für einen untauglichen Versuch, die durch die Existenz des Staates geschaffenen Konflikte aus der Welt zu bekommen. Vielmehr gewinne dort der größte Demagoge die Macht. Das Konzept des Minimalstaats lehnte Hoppe ab, weil dieser erfahrungsgemäß über kurz oder lang zum Maximalstaat werde.
Prof. Martin Rhonheimer von der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz hielt mit seinem Vortrag "Christliche Ethik der Freiheit und Kapitalismus" ein Plädoyer für den Kapitalismus. Damit stehe er oft genug in kirchlichen Kreisen auf einem einsamen Posten. Das Erfolgsrezept des Kapitalismus sah er in der Möglichkeit, privaten Reichtum in Kapital zu verwandeln und damit neuen Reichtum zu schaffen. Den Kapitalismus charakterisierte er als eine "Wirtschaftsform des Gebens", während der Sozialismus eine "Wirtschaftsform des Nehmens" sei.
Im letzten Vortrag befasste sich der Präsident des Ludwig von Mises Instituts Deutschland, Prof. Thorsten Polleit mit dem Thema "Kapitalismus ist ethisch und freiheitlich - eine handlungslogische Betrachtung". Der Begriff des Kapitalismus sei zu einem Kampfbegriff geworden. Die Sprache werde hier missbraucht, um das Denken zu verwirren. Und "verwirrtes Denken" sei eines der machtvollsten Herrschaftsinstrumente. Polleit zeigte auf, dass auch der sogenannte "dritte Weg" des Interventionismus letztlich in eine Zwangswirtschaft führen muss. Der Kapitalismus sei dagegen nicht nur die leistungsfähigste, sondern auch die einzig dauerhaft funktionierende Wirtschaftsform.
In der anschließenden Diskussions- und Fragerunde zeigte sich vor allem ein Dissens zwischen den Anhängern einer Privatrechtsgesellschaft und den Vertretern einer Minimalstaatslösung. In den wirtschaftlichen Grundfragen herrschte aber breiter Konsens. Alle Vorträge der Konferenz werden in Kürze auf der Website des Ludwig von Mises Instituts Deutschland (www.misesde.org) Interessierten kostenlos zur Verfügung gestellt.
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Die vier Vorträge der Veranstaltung stellten das Spannungsverhältnis zwischen Staat, Ethik und Freiheit in den Mittelpunkt. Den Anfang machte der Schweizer Professor und Wirtschaftsanwalt David Dürr mit dem Thema die "Ethik der Gesetzlosigkeit". Er entzauberte den Mythos der "Demokratischen Legitimation" staatlicher Einrichtungen und Entscheidungen und nannte es einen absoluten Skandal, dass sich der Staat mit dem "Öffentlichen Recht" ein eigenes Recht für seine Belange geschaffen habe. Er leitete her, dass der Staat eine "gewaltbereite, organisierte und zynische Gang" sei, was zur "Unethik seiner Gesetzgebung" führe.
Hans-Hermann Hoppe skizzierte in seinem Referat "Der Staat - Feind von Ethik und Freiheit" einen radikalen Entwurf einer auf dem Eigentum beruhenden Gesellschaftsordnung ohne Staat. Konflikte werden in einer solchen Gesellschaft durch die Anrufung einer neutralen Instanz gelöst, wodurch Konflikte minimiert würden. Der Staat dagegen könne Dinge wegnehmen (Steuern!) und selbst festlegen, dass dies Recht sei. Die Demokratie hält Hoppe für einen untauglichen Versuch, die durch die Existenz des Staates geschaffenen Konflikte aus der Welt zu bekommen. Vielmehr gewinne dort der größte Demagoge die Macht. Das Konzept des Minimalstaats lehnte Hoppe ab, weil dieser erfahrungsgemäß über kurz oder lang zum Maximalstaat werde.
Prof. Martin Rhonheimer von der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz hielt mit seinem Vortrag "Christliche Ethik der Freiheit und Kapitalismus" ein Plädoyer für den Kapitalismus. Damit stehe er oft genug in kirchlichen Kreisen auf einem einsamen Posten. Das Erfolgsrezept des Kapitalismus sah er in der Möglichkeit, privaten Reichtum in Kapital zu verwandeln und damit neuen Reichtum zu schaffen. Den Kapitalismus charakterisierte er als eine "Wirtschaftsform des Gebens", während der Sozialismus eine "Wirtschaftsform des Nehmens" sei.
Im letzten Vortrag befasste sich der Präsident des Ludwig von Mises Instituts Deutschland, Prof. Thorsten Polleit mit dem Thema "Kapitalismus ist ethisch und freiheitlich - eine handlungslogische Betrachtung". Der Begriff des Kapitalismus sei zu einem Kampfbegriff geworden. Die Sprache werde hier missbraucht, um das Denken zu verwirren. Und "verwirrtes Denken" sei eines der machtvollsten Herrschaftsinstrumente. Polleit zeigte auf, dass auch der sogenannte "dritte Weg" des Interventionismus letztlich in eine Zwangswirtschaft führen muss. Der Kapitalismus sei dagegen nicht nur die leistungsfähigste, sondern auch die einzig dauerhaft funktionierende Wirtschaftsform.
In der anschließenden Diskussions- und Fragerunde zeigte sich vor allem ein Dissens zwischen den Anhängern einer Privatrechtsgesellschaft und den Vertretern einer Minimalstaatslösung. In den wirtschaftlichen Grundfragen herrschte aber breiter Konsens. Alle Vorträge der Konferenz werden in Kürze auf der Website des Ludwig von Mises Instituts Deutschland (www.misesde.org) Interessierten kostenlos zur Verfügung gestellt.
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