
Das von der Pleite bedrohte Griechenland will die im nächsten Monat anstehenden Kredite des Internationalen Währungsfonds (IWF) wie geplant einzeln zurückzahlen. Es gebe keinen Plan, die Zahlungen zu bündeln und die Kredite auf einen Schlag zu begleichen, versicherte Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis am Donnerstag vor Reportern in Athen. Zuvor hatten Medien berichtet, dass die Regierung in Athen eine Bündelung der IWF-Kredite anstrebt. Die gesamte Summe von 1,6 Milliarden Euro solle demnach erst am letztmöglichen Termin am 19. Juni beglichen werden.
Regierungssprecher Sakellaridis sagte außerdem, dass Athen eine Einigung mit den internationalen Geldgebern bis Sonntag anstrebe. Zuletzt hatte es allerdings widersprüchliche und zum Teil verwirrende Angaben zu den Fortschritten in den Verhandlungen im Schuldenstreit gegeben. Während der griechische Regierungschef Alexis Tsipras von Verhandlungen "auf der Zielgrade" sprach, sahen die Europartner noch einen weiten Weg bis zu einer möglichen Einigung.
Am Morgen hatte IWF-Chefin Christine Lagarde die Erwartungen an eine rasche Einigung gedämpft. "Wir befinden uns im Arbeitsprozess, so dass ich nicht sagen würde, dass wir jetzt schon handfeste Ergebnisse erreicht haben, dass wir am Ende des Prozesses wären", so die IWF-Chefin im ARD-"Morgenmagazin". Es gebe zwar eindeutig Bewegung. "Aber es ist immer noch sehr viel Arbeit, die getan werden muss", sagte Lagarde./jkr/bgf
AXC0151 2015-05-28/13:03