Euwax Trends an der Börse Stuttgart
DAX: Das Rekordhoch ist da!
Südzucker nach Zahlen: Anleger sind schockiert
Das Rekordhoch ist da! Getrieben durch gute Vorgaben aus den USA und Asien erklimmt der deutsche Aktienindex bereits zu Handelsstart eine neue Rekordmarke. Getrieben durch eine anhaltende Euro-Schwäche geht es für den DAX auch am Nachmittag weiter bergauf. Das Erreichen der 12.400 Punkte-Marke ist längst nicht mehr utopisch.
Die Erwartungen an Südzucker waren nicht allzu hoch. Bereits im Januar revidierten die Mannheimer ihre Jahresziele für das abgelaufene Geschäftsjahr. So rechnete man bei Südzucker zu Jahresbeginn noch mit einem Umsatz-Rückgang auf knapp sieben Milliarden Euro und einem reduzierten operativen Ergebnis in Höhe von 200 Millionen Euro. Doch auch diese - bereits revidierten Ziele - wurden nun nochmals nach unten übertroffen. Ein Schock für viele Marktteilnehmer. In der Spitze verlor die Südzucker-Aktie heute mehr als zehn Prozent an Wert. Als Belastung erweist sich zudem der schwache Ausblick. Für das laufende Geschäftsjahr rechnen die Mannheimer mit einem weiteren Umsatzrückgang auf 6,0 bis 6,3 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis könnte auf bis zu 50 bis 150 Millionen absinken. Südzucker leidet noch immer unter dem anhaltenden Preisdruck auf dem Zucker und Ethanolmarkt.
Im Libor-Streit zeichnet sich für die Deutsche Bank eine Einigung ab. Wie verschiedene Medien heute berichten, hat sich Deutschlands größtes Finanzinstitut mit den britischen und US-Behörden auf einen Vergleich geeinigt. Laut Insidern, soll die Deutsche Bank eine Strafe in Höhe mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar bezahlen. Die endgültige Summe soll jedoch nochmals nachverhandelt werden. Hintergrund sind offenbar illegale Absprachen unter einigen Finanzinstituten bei der Festlegung von Referenzzinsen. In den vergangenen Jahren zahlten bereits die UBS oder die Royal Bank of Scotland mehr als 3,5 Milliarden US-Dollar. Bei den Anlegern sorgt die mögliche Einigung für Erleichterung. Die Aktie der Deutschen Bank kann heute zwischenzeitlich leicht zulegen.
IWF-Chefin Lagarde warnt vor einer neuen Finanzkrise. "Wir müssen heute verhindern, dass die neue Mittelmäßigkeit zur neuen Realität wird", mahnte die Französin am vergangenen Donnerstag. So sieht Lagarde insbesondere die Politik in der Pflicht. Diese müsse dauerhaft die Nachfrage stärken und notwendige Strukturreformen umsetzen. Zunehmend Sorgen bereitet dem IWF die Situation in einigen Schwellenländern. Insbesondere in Russland oder auch Brasilien seien die wirtschaftlichen Risiken zuletzt signifikant angestiegen. Für 2015 rechnet sie laut Redetext mit einem weltwirtschaftlichen Wachstum, das in etwa die 3,4 Prozent aus dem Vorjahr erreichen dürfte. In den Industrieländern werde es etwas besser laufen als 2014, in den Euro-Ländern mit Hilfe der lockeren Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) ebenfalls. Doch auch dieser Wachstumsschub sei nicht ohne Gefahren, so die IWF-Chefin. Durch die weiterhin sehr lockere Geldpolitik der Notenbanken bleibe das Risiko einer Blasenbildung
Apropos IWF: Griechenland hat einen Kredit von rund 460 Millionen Euro fristgemäß an den IWF zurückbezahlt. Im Vorfeld wurde immer wieder spekuliert, dass Griechenland die gesetzte Frist verstreichen lassen könnte. Zeit zum Feiern bleibt den vielen anderen Gläubigern dennoch keine. Die Gespräche über ein Reformpaket verlaufen nach wie vor schleppend. Eine Einigung wurde noch immer nicht erzielt. Laut einem Bericht der griechischen Zeitung "Kathimerini" haben die Vertreter der Euro-Finanzminister dem Land nun eine weitere Frist von sechs Tagen eingeräumt, um überarbeitete Reformvorschläge zu präsentieren. Dabei ist Griechenland dringend auf das neue Hilfspaket angewiesen. Die politischen und finanziellen Unwägbarkeiten lähmen derzeit die griechische Wirtschaft und das Land droht erneut in eine Rezession abzurutschen. Die von Athen selbst ausgegebene Wachstumsprognose von 1,4 Prozent im laufenden Jahr, bewerten immer mehr Analysten als viel zu optimistisch.
Euwax Sentiment
Das heutige Rekordhoch am deutschen Aktienmarkt nutzten bereits im frühen Handel einige Anleger zu Gewinnmitnahmen und veräußerten ihre Call-Positionen auf den deutschen Aktienindex. Zudem scheint es, als würden einige Anleger trotz des DAX-Rekordstandes skeptisch bleiben. Entsprechend gesucht sind mittlerweile vermehrt Short-Positionen auf den deutschen Leitindex.
Trends im Handel
Die Drillisch-Aktie kann viele Anleger derzeit vor allem fundamental überzeugen. Auf der Hauptversammlung am 21. Mai wird Drillisch seinen Anteilseignern voraussichtlich eine Dividende von 1,70 Euro pro Aktie vorschlagen. Nach heutigem Stand würde dies einer Dividendenrendite von rund 4,5 Prozent entsprechen. Zudem sprach die DZ Bank zuletzt eine Kaufempfehlung für die Drillisch-Aktie aus und erhöhte das Kursziel für die Drillisch-Aktie von 40 auf 42 Euro.
Bei der Nordex-Aktie setzt die Mehrheit der Derivateanleger in Stuttgart weiter auf steigende Kurse. Erst gestern durchbrach die Nordex-Aktie einen wichtigen charttechnischen Widerstand. Auch heute geht es für die Aktie nochmals um knapp 0,6 Prozent nach oben.
Börse Stuttgart TV
In loser Reihenfolge wollen wir bei Börse Stuttgart TV den Zusehern die Welt der Derivate näher bringen. Nachdem wir im vergangenen Interview bereits über Optionen und Futures gesprochen haben, wollen wir uns heute dem Thema "Swaps" und "exotische Optionen" widmen. Worum es sich dabei genau handelt, erläutert Michael Bloss, Finanzbuchautor und EIFD-Direktor bei Börse Stuttgart TV.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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