Von Ruth Bender
PARIS (Dow Jones)--Der Chairman der Vivendi SA hat sich bei der Hauptversammlung ein Doppelstimmrecht gesichert. Vincent Bolloré, der zudem der größte Aktionär des Konzerns ist, hat damit künftig mehr Einfluss auf Unternehmensentscheidungen.
Die Aktionäre sprachen sich auf der Versammlung für das im Vorjahr verabschiedete Gesetz Loi Florange aus. Es räumt Investoren, die Aktien im eigenen Namen erwerben und diese mindestens zwei Jahre lang halten, ein doppeltes Stimmrecht ein. Das Gesetz kann außer Kraft gesetzt werden, wenn die Aktionäre eines Unternehmens bei einer Hauptversammlung den Beschluss fassen, alle Anteilseigner nach dem Prinzip "one share, one vote" mit dem gleichen Stimmrecht auszustatten.
Eine kleine Gruppe, die gerade einmal 2 Prozent der Anteile vertritt, hatte sich gegen das Doppelstimmrecht ausgesprochen.
Der französische Milliardär Bolloré hat seinen Anteil in den letzten beiden Monaten mehrfach aufgestockt und hält inzwischen 14,5 Prozent an Vivendi. Der Manager, der bei dieser Hauptversammlung erstmals als Chairman auftrat, fordert von den Anlegern Geduld. Die Mediengruppe arbeite daran, ein neuer globaler Konzern zu werden.
"Um Vivendi aufzubauen, brauchen wir Zeit und Geld", sagte Bolloré.
Bolloré wurde zuletzt heftig kritisiert vom US-Hedgefonds P. Schoenfeld Asset Management (PSAM), der sich für höhere Rückflüsse an die Eigner stark machte. Investoren fragen sich, in welche Richtung der Konzern, Besitzer von Universal Music und des Bezahlsenders Canal Plus, marschiert und wofür die umfangreichen Barmittelbestände eingesetzt werden.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
DJG/DJN/bam/mgo
(END) Dow Jones Newswires
April 17, 2015 08:12 ET (12:12 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.