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Griechenland bleibt Sorgenkind, obwohl Wirtschaft im Euro-Raum Fahrt aufnimmt

Die Wirtschaft im Euro-Raum nimmt Fahrt auf. Von Januar bis März wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den 19 Staaten des Euroraums im Vergleich zu den drei Monaten davor um 0,4 Prozent, wie die Europäische Statistikbehörde Eurostat am Mittwoch berichtete. Im Vorquartal hatte das Wachstum 0,3 Prozent betragen.

Die EU-Kommission rechnet nun damit, dass die Wirtschaft der Euro-Zone im laufenden Jahr insgesamt um 1,5 Prozent wachsen wird. Für das kommende Jahr werden +1,9 Prozent erwartet.

Wachstumsraten des BIP - EU28, Euroraum und Vereinigte Staaten
(Quelle: Eurostat) Wachstumsraten des BIP - EU28, Euroraum und Vereinigte Staaten

Ehemalige Krisenstaaten mausern sich zu Musterschülern

Die Wachstumszahlen in den einzelnen Mitgliedstaaten wichen stark voneinander ab. Zypern erreichte zum Beispiel nach einer Rezession im Vergleich zum Vorquartal nun ein sattes Plus von 1,6 Prozent, Spanien kam auf sehr ordentliche 0,9 Prozent und Italien lässt die schlimmste Wirtschaftskrise seit dem Zweiten Weltkrieg hinter sich. Im ersten Quartal 2015 legte dort die Wirtschaft um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Die drittgrößte Volkswirtschaft der Eurozone hatte zuvor eine lange Durststrecke ohne Wachstum in 14 aufeinanderfolgenden Quartalen. – Es zeigt sich also, dass die Reformen, die während der Schuldenkrise in diesen Ländern beschlossen wurden, Wirkung zeigen.

Auch Frankreich überraschte positiv mit einem Wachstum von 0,6 Prozent, nachdem dort im Schlussquartal 2014 die Wirtschaft stagnierte. Deutschland schnitt dagegen mit 0,3 Prozent leicht unter den Markterwartungen von +0,5 Prozent ab, nachdem im 4. Quartal 2014 noch ein Plus von 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal angefallen war.

Griechenlands Wirtschaft leidet unter Schuldenstreit

Aber das Sorgenkind bleibt eindeutig Griechenland. Wohl auch, weil man hier einfach keinen Willen zu Reformen an den Tag legt – trotz der inzwischen unzähligen Positivbeispielen aus anderen Ländern. Nach jahrelanger Schrumpfung war die griechische Wirtschaft in 2014 erstmals wieder gewachsen – das Bruttoinlandsprodukt kletterte um rund 0,8 Prozent. Doch in Folge des anhaltenden Schuldenstreits ist die griechische Wirtschaft inzwischen wieder in die Rezession zurückgefallen. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte von Januar bis März um 0,2 Prozent zum Vorquartal, nachdem am Jahresende 2014 die Wirtschaftsleistung bereits um 0,4 Prozent gefallen war. Der anhaltende Schuldenstreit belastet die wirtschaftliche Gesundung.

Die EU-Kommission erwartet für dieses Jahr nur noch ein griechisches Wirtschaftswachstum von 0,5 statt bislang 2,5 Prozent (wir berichteten bereits vor einer Woche, siehe „Griechische Hängepartie dämpft Prognosen“). Dies erleichtert nicht gerade die weiteren Verhandlungen mit den Geldgebern, denn der IWF beteiligt sich zum Beispiel nur an Hilfsprogrammen, wenn der Haushalt eines Landes tragfähig ist. Immerhin gab es dazu eine positive Meldung aus Athen, wonach in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres ein Primärüberschuss von 2,16 Mrd. Euro erzielt wurde.

Griechenland muss immer tiefer in die Trickkiste greifen

Und in dieser Woche konnte Griechenland erneut die Rückzahlung von Krediten an den IWF melden. Allerdings gelang dies nur durch den Rückgriff auf eigene IWF-Reserven.
IWF-Mitglieder unterhalten zwei Konten. Auf einem sind die Einlagen des Landes bei dem Fonds geparkt, im Falle Griechenlands etwa 1,36 Milliarden Euro, das zweite Konto ist für Notfälle gedacht.
Ein griechischer Regierungsvertreter sagte, die Regierung habe für die Rückzahlung des Kredits in Höhe von insgesamt rund 750 Mio. Euro auf dieses zweite Konto zugegriffen. 650 Mio. Euro kamen so zusammen, die restlichen 100 Mio. Euro aus eigenen Barreserven. Das Konto beim IWF muss allerdings innerhalb weniger Wochen wieder aufgefüllt werden.

Linke Tasche, rechte Tasche

Es ist ein ewiges Hin und Her nach dem Motto „Linke Tasche, rechte Tasche“. Im Laufe des Jahres soll Griechenland dem IWF noch knapp 10 Mrd. Euro zurückzahlen – rund 2 Mrd. davon bereits im Juni und Juli. Von den 7,2 Mrd. Euro ausstehender Hilfen der Troika sollen 3,5 Mrd. Euro vom IWF kommen. Der Währungsfonds würde Griechenland also 3,5 Mrd. Euro leihen, nur damit das Land im Juni und Juli 2 Mrd. an ihn zurückzahlen kann.

Ohne die 7,2 Mrd. wären diese Rückzahlungen aktuell nicht zu leisten. Die Cash-Reserven des Landes sollen inzwischen auf nur noch rund 90 Mio. Euro geschrumpft sein. Aber im laufenden Monat Mai wird die Regierung in Athen insgesamt 1,7 Mrd. Euro brauchen, um Pensionen und Beamtengehälter zu bezahlen. Griechenland ist also noch längst nicht auf Kurs.

Auf Kurs hält Griechenland aktuell eigentlich nur die Europäische Zentralbank (EZB). Sie hat laut Insidern den Notkreditrahmen für griechische Banken abermals erhöht. Das Gesamtvolumen der Ela-Hilfen wurde um 1,1 Milliarden Euro auf inzwischen 80 Milliarden Euro aufgestockt. 


(Quelle: Geldanlage-Brief, Ausgabe vom 17.05.2015)
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