Die Aussichten für die weltweite Stahlbranche trüben sich weiter ein. Wegen des abflauenden Absatzes in China korrigierte der Weltstahlverband am Montag in London seinen Ausblick weiter nach unten. In diesem Jahr rechnet die Branche nun noch mit einem Wachstum der Nachfrage nach Stahl von 0,5 Prozent auf 1,54 Milliarden Tonnen, 2016 soll es um 1,4 Prozent nach oben gehen. Im Herbst 2014 hatte der Verband noch einen Zuwachs von 2 Prozent für dieses und das kommende Jahr prognostiziert.
China hat sich in den vergangenen Jahren zum mit Abstand größten Stahlproduzenten entwickelt und ist nun auch das größte Sorgenkind. Im vergangenen Jahr war dort erstmals seit 1995 die Stahlnachfrage gesunken. Trotz dieser Schwäche und Verluste allerorten scheuen die chinesischen Hütten bislang einen massiven Abbau ihrer Produktionskapazitäten. Das belastet die gesamte Stahlbranche weltweit, weil China die überschüssigen Mengen auf dem Weltmarkt loszuwerden versucht und damit die Preise nach unten zieht.
Der Druck auf China innerhalb der Branche ist deshalb groß. So versuchen die USA und die EU sich mit Schutzzöllen vor Dumping-Importen zu schützen, um den Aufschwung der eigenen Stahlbranche nicht zu gefährden. Der Weltstahlverband erkennt derzeit jedenfalls noch positive Anzeichen in der Eurozone, aber auch in Indien und vielen asiatischen Ländern./enl/fri/fbr
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AXC0145 2015-04-20/15:09