
Wegen Marktmanipulation, Bilanzfälschung und
Insiderhandel stehen drei Ex-Vorstände und der ehemalige
Aufsichtsratsvorsitzende des Solarunternehmens Conergy
In der Bilanz für 2006 sollen die Konzern-Chefs unter anderem Umsätze mit Tochtergesellschaften falsch ausgewiesen und dadurch bewusst den Aktienkurs des Unternehmens falsch hochgetrieben haben. Im Zeitraum von Dezember 2006 bis April 2007 sollen die Manager dann im Wissen um die gefälschte Bilanz ihre selbst gehaltenen Unternehmensaktien für insgesamt rund 42 Millionen Euro brutto verkauft haben. Dadurch sollen die Ex-Konzernchefs laut Staatsanwaltschaft jeweils Gewinne in der Höhe von 108 000 Euro bis rund 16,5 Millionen Euro erzielt haben.
Die Staatsanwaltschaft hatte schon im Juli 2011 Anklage gegen die ehemaligen Konzern-Vorstände erhoben. Damals hatte der Ex-Vorstandschef Hans-Martin Rüter die Vorwürfe öffentlich als "schlichtweg falsch" zurückgewiesen. Der 49-jährige Unternehmensgründer war bis Ende 2007 Vorstandsvorsitzender des Conergy-Konzerns.
Durch die Vorwürfe war Conergy 2007 in eine schwere Krise
geschlittert und stand kurz vor der Pleite. 2013 war das Unternehmen
wegen Preisverfalls für Solarmodule und sinkenden Absatzzahlen in
Probleme geraten und hatte Insolvenz angekündigt. US-Investor Kawa
Capital hatte vor zwei Jahren wesentliche Teile von Conergy in dem
Insolvenzverfahren übernommen. Im März 2015 kündigte der
Energiekonzern RWE
ISIN DE0007037129 DE000A1KRCK4
AXC0014 2015-04-21/06:07