Die Bad Bank der verstaatlichten Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) kommt beim Abbau der Altlasten voran. Unter dem Strich kletterte der Überschuss im vergangenen Jahr von 117 Millionen Euro im Vorjahr auf 313 Millionen Euro, wie die FMS Wertmanagement am Dienstag in München mitteilte. Man habe die günstigen Marktbedingungen weiterhin nutzen können, um den Abbau des Portfolios zu beschleunigen und dabei profitabel voranzutreiben, erklärte der scheidende FMSW-Chef Christian Bluhm.
Auch im laufenden Jahr erwartet Bluhm ein positives Ergebnis. Etwaige Belastungen rund um die österreichische Skandalbank Hypo Alpe Adria seien bei dieser Annahme bereits einberechnet. Die Regierung in Wien hatte Anfang März beschlossen, die Bad Bank der Hypo Alpe Adria namens Heta abzuwickeln und dabei sämtliche Schuldenzahlungen zu stoppen. Den Gläubigern drohen damit hohe Verluste. Betroffen sind etliche Banken und Versicherer in Deutschland. Neben der FMSW hatte auch die NRW-Bank Klage vor dem Landgericht Frankfurt gegen den Zahlungsstopp eingereicht. Das Vorgehen Österreichs sei nicht akzeptabel und "zutiefst beunruhigend", sagte Bluhm. "Es zehrt auch etwas an meinem europäischen Grundverständnis."
2010 waren Risiko-Altlasten der HRE im damaligen Wert von rund 175 Milliarden Euro in die bundeseigene Abwicklungsanstalt ausgelagert worden, um der HRE einen Neustart zu ermöglichen. Mittlerweile hat das Portfolio noch ein Volumen von 106,3 Milliarden Euro. Ziel beim weiteren Abbau sei es, das bestmögliche Ergebnis zu erreichen, auch deshalb lasse sich kein genauer Zeithorizont für den Abschluss nennen, sagte Bluhm. Möglich wäre aber, dass ein Sockel von etwa 70 bis 75 Milliarden Euro an lang laufenden Assets übrig bleibe, die sich nicht verkaufen lassen. Hier müsse eine Lösung gefunden werden, wie dieser Bestand möglichst kostengünstig weiter verwaltet werden könne. Der ursprüngliche Plan, wonach die Abwicklung bis 2020 über die Bühne gebracht werden sollte, sei "tapfer" gewesen, aber aus heutiger Sicht unrealistisch.
Die Bad Bank der HRE will ihre Servicetochter FMS Wertmanagement Service GmbH mit rund 400 Mitarbeitern privatisieren. Die Verkaufsverhandlungen befänden sich in einem fortgeschrittenen Stadium, sagte Bluhm. Neben der Abwicklung der HRE-Altlasten könnte die privatisierte Gesellschaft künftig auch andere Banken im Markt bedienen und Neugeschäft tätigen./csc/DP/stb
AXC0183 2015-04-21/15:01