Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Der Nasdaq-Composite setzt zum Wochenausklang seine Aufwärtsbewegung fort und nähert sich damit seinem Allzeithoch aus dem März 2000 weiter an. Geschäftszahlen von Technologie-Schwergewichten wie Google, Microsoft und Amazon geben vor allem dem Nasdaq-Composite einen Schub. Der Handel verläuft ansonsten in recht ruhigen Bahnen, Weiterhin gibt vor allem die Berichtssaison den Takt vor. Dazu kommen erneut enttäuschende Daten von der Konjunkturseite.
Der Dow-Jones-Index zeigt sich kaum verändert bei 18.068 Punkten und der S&P-500 klettert um 0,2 Prozent. Der Nasdaq-Composite legt dagegen um 0,8 Prozent auf 5.094 Punkte zu, nachdem er im frühen Handel ein neues Jahreshoch bei 5.099 Punkten markiert hat. Bis zum Rekordhoch von 5.132 Punkten ist es damit nicht mehr weit.
An wichtigen Konjunkturdaten wurde nur der Auftragseingang bei langlebigen Wirtschaftsgütern veröffentlicht. Mit einem Anstieg um 4,0 Prozent im März übertraf er klar die Konsensschätzung der Volkswirte, die eine Zunahme um 0,6 Prozent prognostiziert hatten. Die Daten sind aber nur auf den ersten Blick erfreulich, denn bereinigt um Aufträge des Transportsektors wurde ein Rückgang um 0,2 Prozent verzeichnet - der sechste Rückgang in Folge. Aus den Daten lässt sich erschließen, dass Unternehmen sich mit großen Investitionen noch immer zurückhalten.
Bei den Quartalszahlen überzeugte Google auf der Kostenseite, auch wenn die Ergebnisse nicht in allen Punkten gut ausfielen. Die Aktie legt um 3,1 Prozent zu. Microsoft übertraf die Markterwartungen in Bezug auf Umsatz und Gewinn je Aktie. Allerdings litt der Gesamtgewinn des Softwarekonzerns unter hohen Kosten und ist bereits zum fünften Mal in Folge gesunken. Der Kurs springt um 8 Prozent nach oben und ist mit Abstand stärkster Wert im Dow-Jones-Index.
Amazon verzeichnete ein beeindruckendes Umsatzwachstum, rutschte aber aufgrund hoher Investitionen in neue Projekte in die Verlustzone. Gleichwohl werden die Zahlen ausgesprochen positiv aufgenommen. Für die Amazon-Aktie geht es um 14 Prozent nach oben. Auch die Zahlen von Starbucks und Juniper Networks kamen gut an, was mit Kursgewinnen von 3,8 und 8,4 Prozent honoriert wird.
Am Anleihemarkt geht es weiter nach oben, weil Anleger aufgrund der wenig überzeugenden Orderdaten nun nicht so bald mit einer Zinserhöhung der US-Notenbank rechnen. Im Gegenzug sinkt die Rendite zehnjähriger US-Anleihen um zwei Basispunkte auf 1,92 Prozent. Die schon im Umlauf befindlichen Anleihen würden für Anleger uninteressant, wenn die Zinsen erhöht und deshalb höher verzinsliche Schuldtitel ausgegeben würden.
Der Euro behauptet sich auch dank der US-Konjunkturdaten mit 1,0864 Dollar deutlich über der Marke von 1,08 Dollar, die er am Donnerstag zurückerobert hatte. Von seinem Tageshoch bei 1,0901 Dollar, das er dank des ifo-Index am Vormittag erreicht hatte, hat er sich allerdings entfernt.
Die Preise für Öl und Gold, die vorübergehend von dem schwächeren Dollar profitiert haben, verzeichnen Verluste. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI kostet 56,84 Dollar, nach einem US-Settlement von 57,74 Dollar am Vortag. Das herrschende Überangebot rücke wieder in den Fokus, heißt es.
Der Preis für die Feinunze Gold fällt deutlicher zurück auf 1.177 Dollar, nach einem Settlement von 1.194 Dollar am Vortag. Anleger würden vor dem Wochenende verstärkt Positionen abbauen, sollte es zu einer Annäherung in der Griechenland-Krise an den kommenden beiden Tagen kommen. Zudem werde auch wieder verstärkt in den Aktienmarkt umgeschichtet, nachdem der Nasdaq-Composite neue Jahreshochs markiert hat.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 18.068,00 0,05 9,31 S&P-500 2.117,71 0,23 4,78 Nasdaq-Comp. 5.094,15 0,75 38,09 Nasdaq-100 4.531,16 1,21 54,09 DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.10 Uhr Do, 17.30 Uhr EUR/USD 1,0864 0,49% 1,0811 1,0814 EUR/JPY 129,29 0,09% 129,17 129,37 EUR/CHF 1,0355 0,19% 1,0335 1,0325 USD/JPY 118,98 -0,44% 119,51 119,62 GBP/USD 1,5166 0,72% 1,5057 1,5056 ===
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April 24, 2015 11:21 ET (15:21 GMT)
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