
Das Debakel um die Abwicklung der österreichischen Bank Hypo Alpe Adria könnte die Gläubiger laut einem Pressebericht weniger stark treffen als bisher befürchtet. Die Abwicklungsanstalt Heta erwäge einen niedrigeren Schuldenschnitt für ihre Anleihegläubiger, berichtete der österreichische "Kurier" am Sonntag unter Berufung auf Insider. Wollte man die Gläubiger ursprünglich zum Verzicht auf 40 bis 50 Prozent ihrer Forderungen bewegen, werde jetzt überlegt, ihnen ein Angebot über 10 oder maximal 20 Prozent Abschlag zum Ursprungswert zu machen.
Im Gegenzug würden sich die Gläubiger einen jahrelangen Rechtsstreit ersparen und 80 bis 90 Prozent des Geldes sofort bekommen. Ein 40- bis 50-prozentiger Schuldenschnitt sei unrealistisch, vor allem, weil die Deutschen, die auf 7 Milliarden Hypo-Anleihen sitzen, nicht darauf einsteigen und lieber klagen. Das österreichische Finanzministerium teilte der Nachrichtenagentur APA mit, dass eine Insolvenz nicht möglich sei, solange das Schuldenmoratorium laufe. Im Übrigen könnte nur die Abwicklungsregime der Finanzmarktaufsicht (FMA) eine Insolvenz anmelden, so eine Sprecherin.
Ein Verzicht auf 10 bis 20 Prozent wäre für Österreichs Steuerzahler eine Ersparnis von 1 bis 2 Milliarden Euro. Die Kärntner Skandalbank Hypo Alpe Adria hat die Steuerzahler bisher 5,5 Milliarden Euro gekostet - einschließlich Nachranganleihen in Höhe von 1 Milliarde Euro. Insider gehen dem Zeitungsbericht zufolge davon aus, dass insgesamt ein Schaden von rund 11 Milliarden Euro für Österreichs Steuerzahler zusammenkommen könnte.
Die Finanzmarktaufsicht hatte Anfang März einen Stopp der
Schuldenrückzahlungen bis Mai 2016 verhängt. In der Zeit bekommen
die Gläubiger kein Geld. In Deutschland sind unter anderem die
Commerzbank
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AXC0041 2015-05-31/18:15