Euwax Trends an der Börse Stuttgart
DAX: Die Berg- und Talfahrt geht weiter
Quartalsberichte: Adidas, Lufthansa und Infineon im Fokus
Die Erholung am deutschen Aktienmarkt schien gestoppt. Der deutsche Leitindex startete mit deutlichen Abschlägen in den heutigen Handelstag. Doch die anfängliche Schwäche war nicht von Dauer. Der DAX konnte sich schnell erholen und eroberte zeitweise sogar die Marke von 11.700 Punkten zurück. Doch kurz vor einem wichtigen technischen Widerstand im Bereich von 11.750 Zählern drehte der DAX wieder nach unten. Am frühen Nachmittag tendiert der DAX bereits wieder nahezu unverändert gegenüber dem Vortag bei 11.610 Zählern.
Anleger haben heute eine ganze Quartalszahlenflut zu verdauen. Mit Adidas, der Deutschen Lufthansa und Infineon legten gleich drei DAX-Unternehmen ihre Bilanz für das erste Quartal vor.
Durchaus sportlich liest sich das Zahlenwerk von Adidas. Wie der Sportartikelhersteller mitteilte, stieg der Umsatz von Januar bis März um 17 Prozent auf nun 4,08 Milliarden Euro. Die Erwartungen von Analysten wurden somit deutlich übertroffen. Die Herzogenauracher profitieren dabei mehrfach von Währungseffekten. Einerseits macht sich die jüngste Euro-Schwäche positiv bemerkbar. Im Zuge dessen konnten die Absätze in den USA zuletzt wieder leicht zulegen. Zudem half die jüngste Erholung des russischen Rubels. Russland ist für Adidas - neben China und den USA - einer der wichtigsten internationalen Absatzmärkte.
Überraschend stark ist die heute vorgelegte Bilanz für das erste Quartal der Deutschen Lufthansa. Wie Europas größte Fluggesellschaft am Dienstag in Frankfurt mitteilte, verringerte sich der saisontypische Verlust vor Steuern und Zinsen (Ebit), um Sonderfaktoren bereinigt, im Jahresvergleich um 30 Prozent auf 167 Millionen Euro. Ohne Belastungen, durch Pilotenstreiks zu Beginn des Jahres, wäre das Ergebnis sogar noch besser ausgefallen. Nach Angaben des Unternehmens schlug sich der Ausstand mit einem Verlust von 42 Millionen Euro nieder. Als zunehmende Belastung könnte sich jedoch die anhaltende Niedrigzinsphase erweisen. Laut Unternehmensangaben zog die anhaltende Niedrigzinsphase bereits jetzt milliardenschwere Belastungen bei den Betriebsrenten nach sich, was auf das Eigenkapital drückte. Die Eigenkapitalquote sank um 5,7 Prozentpunkte auf nun 7,5 Prozent.
Ein starker US-Dollar sowie die Übernahme des US-Rivalen International Rectifier bescherten Infineon ebenfalls ein recht erfreuliches erstes Quartal. Wie Infineon mitteilte kletterte der Umsatz auf 1,13 Milliarden Euro. Der Umsatz konnte somit gegenüber dem Vorquartal um mehr als 30 Prozent gesteigert werden. Allerdings wurde im Vorquartal das US-Unternehmen noch nicht in der Bilanz berücksichtigt. Zudem konnte das operative Ergebnis um 17 Prozent auf nun knapp 200 Millionen Euro gesteigert werden.
Euwax Sentiment
Die zunehmende Volatilität am deutschen Aktienmarkt macht es den Anlegern heute nicht immer leicht. Dafür ist der bisherige Handelstag durchaus spannend. Entsprechend schwankungsintensiv präsentiert sich heute der Euwax-Sentiment-Index. Viele Derivateanleger versuchen immer wieder, auch kleinere, Kursausschläge für sich zu nutzen.
Trends im Handel
Nach Zahlen steht heute die Lufthansa-Aktie auch im Fokus der Derivate-Anleger. Zwar geben die Anteilsscheine der Lufthansa heute vergleichsweise deutlich nach, doch einige Derivate-Anleger nutzen den heutigen Rücksetzer und bauen bereits wieder erste Long-Positionen auf die Anteilsscheine von Europa größter Airline auf.
Die Bayer-Aktie scheint heute noch ein wenig von einer Kaufempfehlung durch die Analysten der Deutschen Bank zu profitieren. Erst gestern bestätigte Analyst Tim Race seine Kaufempfehlung für die Aktie der Leverkusener. Das Kursziel bleibt ebenfalls unverändert bei 155 Euro. Einige Derivate-Anleger in Stuttgart folgen nun dieser Empfehlung und setzen mit Call-Optionsscheinen auf kurzfristig weiter steigende Kurse bei Bayer.
Börse Stuttgart TV
Alle Jahre wieder stehen die Anleger vor derselben Frage, die da lautet: Sell in May? Fakt ist, seit dem jüngsten Rekordhoch hat der DAX zwischenzeitlich knapp 1.000 Punkte an Wert verloren. Charttechnisch scheint der deutsche Leitindex zudem ebenfalls angeschlagen. Ist aktuell also ein guter Zeitpunkt Gewinne mitzunehmen oder sollte man vielmehr den Rücksetzer zum Einstieg nutzen? Volker Meinel von der BNP Paribas bei Börse Stuttgart TV.
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Quelle: Boerse Stuttgart AG
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