Von Ted Mann
NEW YORK (Dow Jones)--General Electric ist bei der Übernahme des Alstom-Energiegeschäfts bereit, der Europäischen Kommission auch Zugeständnisse anzubieten. "Wir sind bereit, Abhilfsmaßnahmen zu prüfen, um unter den Deal einen Schlussstrich ziehen zu können", sagte der Chef des GE-Energiegeschäfts, Steve Bolze. Allerdings dürften Zugeständnisse jeglicher Art den Wert des Deals nicht verwässern.
Die EU wollte über eine vorläufige Genehmigung des im Juni letzten Jahres angekündigten Deal bis Februar entscheiden. Dann kündigte sie aber an, die mehr als 17 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme vertieft zu prüfen. Die Prüfung wurde Ende April unterbrochen, da die Behörde weitere Informationen angefordert hat. Sobald nun die neuen Unterlagen eingegangen seien, werde ein neuer Stichtag festgelegte, sagte ein Sprecher der Kommission. Der US-Konzern rechnet damit, dass die Prüfung diese Woche wieder aufgenommen wird.
Die EU hat bei dem Deal wettbewerbsrechtliche Bedenken auf den Märkten für Hochleistungsgasturbinen, die hauptsächlich in Gaskraftwerken eingesetzt werden. Letztlich würde sich die Anzahl der Anbieter auf diesem Markt von drei auf nur noch zwei reduzieren, inklusive Siemens.
Manager des US-Konzerns halten dagegen, dass der Markt für diese Turbinen global sei und die Nachfrage in Europa lediglich 5 Prozent ausmache. Entsprechend würde der Kauf des Alstom-Geschäfts durch GE nur sehr begrenzte Auswirkungen in Europa haben, argumentiert GE.
Wegen der Hängepartie sei die Belegschaft und die Kunden von Alstom verunsichert, sagte Bolze. Zudem werde das Geschäft von Alstom beeinträchtigt. Im vergangenen Jahr sanken die Auftragseingänge des Alstom-Energiegeschäfts um 12 Prozent, der Umsatz ging um 7 Prozent zurück.
An dem Alstom-Energiegeschäft hatte auch Siemens Interesse. Der Münchener DAX-Konzern war jedoch im Bieterkampf General Electric unterlegen.
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May 12, 2015 01:05 ET (05:05 GMT)
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