Die Neuaufstellung der Deutschen Bank
Führende Manager sehen die jüngsten Richtungsdiskussionen hinter sich und das krisengeplagte Finanzhaus auf einem guten Weg - viel mehr drang am Donnerstag von der laufenden Hauptversammlung nicht nach draußen.
WECHSEL IM VORSTAND
Der Weggang von Rainer Neske, bisher Chef des Privatkundengeschäfts, ist wegen der geplanten Trennung von der Postbank laut Börsianern keine Überraschung. Die Transaktion werde Jain, der das Investmentbanking und das Geschäft mit großen Geschäftskunden ausbauen wolle, weiter stärken. Neskes Entscheidung sei nachvollziehbar und richtig, da er diese Neuausrichtung nicht mitgetragen habe.
Dass Finanzvorstand Stefan Krause seine Zuständigkeit für den
Strategiewechsel an Jain abgeben muss, ist der unerfreulichen
Aktienkursentwicklung seit der Strategiepräsentation Ende April
geschuldet, glauben Experten. Den zwischenzeitlich rund
zwölfprozentigen Kursrutsch haben die Papiere zwar halbiert. Mit
einem Plus von aktuell 18 Prozent seit Jahresbeginn stechen sie aber
weder aus dem Dax
SCHWACHE KURSENTWICKLUNG
Ein Blick auf die Entwicklung seit der Machtübernahme von Anshu Jain und Jürgen Fitschen stellt dem Führungsduo kein besonders gutes Zeugnis aus: In den knapp drei Jahren ist die Aktie praktisch nicht vom Fleck gekommen, während der Bankenindex um fast 80 Prozent zugelegt hat.
Richtig düster fällt die Bilanz seit der Finanzkrise aus, die vor gut 8 Jahren mit dem Platzen der US-Immobilienkreditblase begonnen hatte. Kurz davor hatten die Titel der Deutschen Bank, ähnlich wie die der US-amerikanischen und britischen Konkurrenz, Höchststände erreicht - und seitdem rund drei Viertel ihres Werts eingebüßt.
US-BANKEN STEHEN BESSER DA
Für den selben Zeitraum steht bei der US-Bank Goldman Sachs
Ähnlich wie die Anteilseigner der Deutschen Bank dürften sich
lediglich die Aktionäre von Barclays
ISIN DE0005140008
AXC0241 2015-05-21/15:34