Von Tom Fairless
BRÜSSEL(Dow Jones)--Die Übernahme des spanischen Breitband- und Mobilfunkbetreibers Jazztel durch die französische Orange SA ist durch. Die EU-Kommission gab am Dienstag grünes Licht für den 3,4 Milliarden Euro schweren Kauf der Jazztel plc, nachdem Orange sich im Zuge der Transaktion zu einer Reihe von Devestitionen bereit erklärt hatte. So will das Pariser Unternehmen sein Glasfasernetzwerk veräußern und dem Käufer Zugang zu seinen Kupfer- und Mobilfunknetzwerken gewähren, darunter dem schnellen 4G-LTE-Netz.
Dadurch könne in Spanien ein vierter landesweit operierender Betreiber entstehen und der Wettbewerb bleibe somit erhalten, teilten die Wettbewerbshüter mit. Es sei "sehr wichtig", dass die Kunden in Spanien nicht unter höheren Preisen zu leiden hätten, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Durch den Zusammenschluss verdoppelt sich der Marktanteil von Orange im Breitband-Internet-Segment in Spanien und wird Vodafone auf nunmehr Platz drei in dem Land in diesem Bereich verwiesen.
Jazztel ist in den vergangenen Jahren mit seinem Angebot an preiswerten Internetzugängen im Paket mit einem Fernseh-, Festnetz- und Handyanschluss schnell gewachsen. Sowohl Orange als auch Vodafone hinken in Spanien hinter dem Marktführer Telefonica her.
Im vergangenen Jahr hat sich die Konsolidierung auf dem europäischen Telekommarkt verschärft, wodurch die Zahl der Betreiber verringert wurde. Anfang 2014 kaufte Vodafone in Spanien den mittelgroßen Kabelnetzbetreiber Ono für 7,2 Milliarden Euro. Auch in Deutschland und Irland gab es ähnliche Marktveränderungen, bei denen kleinere Unternehmen von größeren Rivalen aufgekauft wurden, beispielsweise hierzulande der Kauf von Kabel Deutschland durch Vodafone.
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May 19, 2015 06:25 ET (10:25 GMT)
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