Im zweiten Anlauf soll es klappen:
Der US-Medienkonzern Charter Communications
Der komplette Deal braucht noch den Segen der
US-Aufsichtsbehörden. Charter ist der viertgrößte Kabelanbieter in
den USA, Time Warner Cable die Nummer zwei. Der Zusammenschluss
dürfte aber kein Selbstläufer werden: Die Kartellwächter hatten
bereits eine Übernahme von Time Warner Cable durch Comcast
Über ein erneutes Kaufinteresse von Charter war schon seit einiger Zeit spekuliert worden. Zuletzt war Eile geboten, weil vergangene Woche auch der französisch-israelische Milliardär Patrick Drahi mit seinem luxemburgischen Kabelkonzern Altice ein Auge auf TWC geworfen haben soll. Das half wohl auch der Zahlungsbereitschaft von Charter auf die Beine: Comcast hatte bis zuletzt nur rund 45 Milliarden Dollar für TWC geboten. Einige Analysten werteten den nun gebotenen Preis demzufolge als hoch.
Größter Aktionär von Charter Communications ist mit gut einem Viertel der US-Kabelmilliardär John Malone, der auch bei der vor allem in Europa vertretenen Unitymedia-Mutter Liberty Global die Fäden zieht.
In den USA setzt Charter mit dem milliardenschweren Deal auf die
künftige Nachfrage nach schnellen Datenverbindungen. Den Kabelmultis
setzte zuletzt vor allem die Konkurrenz von Streaming-Videodiensten
wie Netflix
Der Kabelmarkt befindet sich derzeit nahezu weltweit im
Übernahmefieber. Malone goss zuletzt mit Aussagen zu einem möglichen
Zusammenschluss mit dem britischen Mobilfunker Vodafone
Mit Time Warner Cable würde Charter seine Kundenzahl rund vervierfachen. Zwölf Millionen neue Kundenverträge in begehrten Märkten wie unter anderem New York City, Dallas und Los Angeles kämen hinzu. Inklusive Bright House soll das Unternehmen dann knapp 24 Millionen Kunden in 41 US-Staaten haben. Das gibt den Kabelkonzernen in Vertragsgesprächen mit TV-Sendern und Fernsehstudios mehr Verhandlungsmacht./men/fri/stk
ISIN US20030N1019 US88732J1088 US16117M1071
AXC0135 2015-05-26/14:53