Von Peter Nurse
FRANKFURT (Dow Jones)--In Europa haben die Börsen belastet von neuen Sorgen um die Finanzen Griechenlands und den Folgen aus dem Wahlausgang in Spanien den Wochenstart mit Kursabschlägen beendet. Bei den Kommunalwahlen hat die Protestbewegung Indignados der Regierungspartei eine herbe Schlappe beschert und könnte nun das Parteiensystem des Landes nachhaltig verändern. In Athen sorgten Äußerungen eines Ministers für Aufregung, wonach die Regierung eine Rate an den IWF im Juni nicht zahlen könne.
Während viele Börsen wegen des Feiertags geschlossen waren, machte sich vor allem an der Börse in Athen Verunsicherung breit: der ATHEX Composite verlor 3,1 Prozent. Innenminister Nikos Voutsis hatte am Wochenende gesagt, dass Griechenland die Rate von 1,6 Milliarden Euro an den IWF nicht zahlen werde, "und übrigens gibt es nicht das Geld dafür". Derzeit laufen nach wie vor die zähen Verhandlungen zwischen Athen und seinen Gläubigern.
Ein Regierungssprecher versuchte am Montag zu beruhigen. Es sei die Pflicht der Regierung, sowohl den Verpflichtungen im Inland als auch gegenüber dem Ausland nachzukommen. "Es gibt die zwingende Notwendigkeit für Griechenland und seine Gläubiger, eine Übereinkunft zu erzielen", sagte Gabriel Sakellaridis. Athen wolle bis Anfang Juni eine Vereinbarung aushandeln.
Nicht nur die Entwicklung in Griechenland verstimmte viele Anleger. Der Ausgang der Kommunalwahlen in Spanien sorgte bei einigen Beobachtern ebenso für Verunsicherung. Die Protestbewegung Indignados (Die Empörten) hat der Regierungspartei Partido Popular (PP) eine herbe Schlappe bereitet. Nach Angaben der Behörden vom Montag errang in der Metropole Barcelona eine aus den Indignados hervorgegangene Partei bei der Abstimmung über den Stadtrat die meisten Stimmen. In der Hauptstadt Madrid büßte die PP ihre absolute Mehrheit ein.
Die Protestbewegung der Indignados wendet sich gegen die Spar- und Reformpolitik, zu der sich die Regierung in Madrid im Gegenzug für Hilfen internationaler Kreditgeber verpflichtet hatte.
In Madrid gab der IBEX-35 am Montag 2 Prozent nach, besonders Banken kamen unter die Räder. Die Banco Popular, die sechstgrößte Bank des Landes, verlor 3,4 Prozent an Wert und war damit der größte Verlierer an der Madrider Börse.
Der breiter gefasste Stoxx Europe 600 verlor leicht um 0,3 Prozent, während der CAC-40 in Frankreich 0,5 Prozent nachgab. In Italien verlor der FTSE MIB mit 2,1 Prozent deutlicher an Wert.
Auf der Währungseite verlor der Euro gegenüber dem US-Dollar auf 1,0970 nach 1,1139 Dollar am Freitag.
Für ein Fass der Sorte Brent wurden 66,15 Dollar aufgerufen, ein Plus um 1,2 Prozent. Gold ging etwas teuer um, die Feinunze kostet 1.206 Dollar.
Während in Madrid, Mailand und Amsterdam gehandelt wird, blieben viele andere Börsen geschlossen. Entsprechend waren die Impulse eher gering. In Deutschland, Österreich und der Schweiz blieben die Börsen an Pfingstmontag geschlossen, in Großbritannien fand wegen des Spring Bank Holiday kein Handel statt, und in den USA ruhte der Börsenhandel wegen des Memorial Day.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Stoxx-600 406,56 -1,18 -0,3% +18,7%
CAC-40 Paris 5.117,17 -25,72 -0,5% +19,8%
AEX Amsterdam 501,14 -0,75 -0,1% +18,1%
ATHEX-20 Athen 242,91 -8,24 -3,3% -8,3%
BEL-20 Bruessel 3.746,30 -19,60 -0,5% +14,0%
OMXH-25 Helsinki 3.435,08 -30,01 -0,9% +15,0%
ISE NAT. 30 Istanbul 103.314,73 -1551,80 -1,5% -2,7%
PSI 20 Lissabon 6.101,47 -111,66 -1,8% +24,8%
IBEX-35 Madrid 11.322,30 -231,90 -2,0% +10,1%
FTSE-MIB Mailand 23.285,11 -496,67 -2,1% +22,5%
RTS Moskau 1.041,58 -9,63 -0,9% +31,7%
PX Prag 1.027,80 -2,22 -0,2% +8,6%
OMXS-30 Stockholm 1.650,69 +2,23 +0,1% +12,7%
WIG-20 Warschau 2.473,17 -43,59 -1,7% +6,8%
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 7.49 Uhr Do, 17.15 Uhr
EUR/USD 1,0970 -1,52% 1,1139 1,1123
EUR/JPY 133,30 -0,92% 134,54 134,75
EUR/CHF 1,0364 -0,55% 1,0421 1,0405
USD/JPY 121,51 0,60% 120,78 121,13
GBP/USD 1,5467 -1,28% 1,5669 1,5666
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May 25, 2015 12:23 ET (16:23 GMT)
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