Die Energiekonzerne haben am Dienstag
wegen Sorgen um die politische Entwicklung in Spanien zu den größten
Verlierern am deutschen Aktienmarkt gezählt: RWE-Papiere
Nach dem Sieg der linken Parteien bei den Regionalwahlen am Wochenende, fürchten manche Anleger einen Politikwechsel im Herbst, wenn das neue Parlament gewählt werden soll. Die derzeit regierende konservative Volkspartei (PP) von Ministerpräsident Mariano Rajoy hatte bei bei den Abstimmungen drastische Stimmeinbußen hinnehmen müssen. "Versorger dürften - neben den Finanztiteln - in Spanien besonders unter einem Politikwechsel leiden. Das antizipieren die Marktteilnehmer bereits", sagte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner.
Dieser Verkaufsdruck lasse dann auch den Dax nicht unbeeindruckt
und belaste insbesondere diese Branchen. Die Aktie des spanischen
Versorgers Endesa
"Die Wahlergebnisse erhöhen die politischen Risiken für spanische Versorger", meinte auch Analyst Jorge Alonso von der Bank Societe Generale. In vielen Regionen könnte eine Koalition der Mitte-Links-Partei PSOE mit der radikal-linken Podemos die Macht übernehmen. Rechne man die aktuellen Ergebnisse hoch, deute das auf einen Regierungswechsel in Madrid bei den Wahlen im November hin. Insgesamt könnten die politischen Veränderungen den Druck auf spanische Versorger erhöhen.
Für den Fall eines Machtwechsels rechnet Alonso mit gravierenden Veränderungen für die Versorger. So müsste mit einer Energiewende hin zu erneuerbaren Energien bei gleichzeitiger Einschränkung der Atomkraft gerechnet werden. Außerdem könnten die Margen unter Druck geraten, weil eine linke Regierung einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen im Energiebereich entlasten könnte./fat/fbr
ISIN DE000ENAG999 DE0007037129
AXC0118 2015-05-26/13:46