Der Erfolgskurs des Billigfliegers Ryanair
Nach dem Kurssprung vom Dienstag ist das Unternehmen an der Börse knapp 16 Milliarden Euro wert - das entspricht dem Zweieinhalbfachen der Lufthansa, die in letzter Zeit vor allem mit einem Flugzeugabsturz und Pilotenstreiks Negativ-Schlagzeilen gemacht hatte. Ryanair konnte dagegen im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gewinnsprung um fast zwei Drittel vermelden.
Die Gesellschaft übertraf damit die eigenen, mehrfach angehobenen Prognosen. Analysten hatten schon mit dieser starken Geschäftsentwicklung gerechnet, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tat. Auch die Warnung von Unternehmenschef Michael O'Leary vor einem sich verschärfenden Preiskampf konnte der Aktie nichts anhaben.
ANALYSTIN ERWARTET STEIGENDE MARKTANTEILE UND PASSAGIERZAHLEN
Commerzbank-Analyst Johannes Braun bestätigte sein Kauf-Votum
für die Ryanair-Aktie und begründete dies mit der überlegenen
Gewinn- und Barmittelentwicklung. Das anhaltende Wachstum der Iren
bedrohe weiterhin die Margen der anderen Fluggesellschaften, auch
wenn es bisher vor allem auf Kosten von Easyjet
Ruxandra Haradau-Doser vom Analysehaus Kepler Cheuvreux rechnet mit deutlich steigenden Passagierzahlen. Denn die Buchungen für den Sommer seien höher als im vergangenen Jahr. Sie lobte zudem die Kostendisziplin und traut Ryanair weitere Marktanteilsgewinne zu. Die Expertin stufte die Aktie hoch und spricht nun eine Kaufempfehlung aus. Analyst Stephen Furlong vom Analysehaus Davy sprach von einer robusten Prognose für das laufende Jahr.
GEWINN SOLL TROTZ PREISKAMPF WEITER STEIGEN
In den zwölf Monaten bis Ende März verdiente Ryanair unter dem Strich einen Gewinn von 867 Millionen Euro. Ursprünglich hatte O'Leary maximal 620 Millionen Euro in Aussicht gestellt, das Ziel aber zuletzt auf 840 bis 850 Millionen Euro angehoben.
Bis März kommenden Jahres wollen die Iren den Überschuss weiter steigern: auf 940 bis 970 Millionen Euro. Allerdings sieht sich das Unternehmen durch den niedrigen Ölpreis herausgefordert. Die geringeren Spritkosten erlaubten anderen Fluggesellschaften, ihre Ticketpreise zu senken und damit Ryanair Kunden abzujagen, hieß es./gl/stw/zb
ISIN IE00B1GKF381 DE0008232125
AXC0126 2015-05-26/14:23