Die US-Investmentbank Goldman Sachs blickt
skeptisch auf die deutschen Rückversicherer. Der Druck auf die
Prämien lasse zwar nach. Argumente für einen Kauf der Aktien von
Munich Re
Der Prämienrückgang scheine sich zu verlangsamen und die Preise könnten sich bis Ende 2016 stabilisieren, schrieb Elderkin in einer am Mittwoch vorgelegten Branchenstudie. Allerdings vollziehe sich ein nachhaltiger Wandel in der Branche. Der Experte rechnet vor diesem Hintergrund nicht mit mittelfristigen Preiserhöhungen.
MEHR ALTERNATIVEN FÜR KUNDEN
In der Vergangenheit seien Rückversicherer insbesondere nach großen Naturkatastrophen in der Lage gewesen, höhere Prämien durchzusetzen. Das scheine aber angesichts reichlich vorhandener alternativer Kapazitäten im zuvor hochprofitablen Naturkatastrophen-Rückversicherungsgeschäft wie etwa Katastrophenanleihen nicht mehr der Fall zu sein.
Insgesamt seien die Geschäftsmodelle der europäischen Rückversicherer im aktuell schwierigen Marktumfeld aber robust, schrieb Elderkin. Der Großteil ihrer Portfolios bestehe aus komplexen Produkten mit hohen Eintrittsbarrieren. Der Marktrückgang der vergangenen beiden Jahre betreffe hingegen nur einen kleinen - wenngleich sehr profitablen - Teil des Geschäfts der Assekuranzen. Daher seien die Geschäftsmodelle insgesamt nicht bedroht.
FAVORITEN AUS DER SCHWEIZ
Zu den Favoriten des Analysten zählt im Umfeld nachhaltig
niedrigerer Renditen im Rückversicherungsgeschäft die Swiss Re
Diese Einschätzung verdeutlicht, für wie wichtig der Experte im
aktuellen Marktumfeld die Kapitalausstattung der Konzerne erachtet.
Eine Stärke in diesem Bereich sei mit Blick auf die Ausschüttungen
an die Aktionäre wichtig, was wiederum ein wichtiger Kurstreiber
sei. Zudem könne eine starke Kapitalausstattung genutzt werden, um
in attraktive Geschäfte zu investieren, falls der Markt doch drehen
sollte. STARKE RESERVEN KEIN KAUFARGUMENT Bei der Munich Re und der Hannover Rück seien zwar die Reserven
stark, doch sei dieser Fakt überbewertet worden. Es sei nicht so ein
deutliches Unterscheidungsmerkmal wie die Kapitalstärke. Die
Reserven aller europäischen Rückversicherer seien solide, da sie die
Risikomanagementsysteme nach den Krisen der Vergangenheit deutlich
verbessert hätten. Elderkin stufte die Papiere vor diesem Hintergrund von "Neutral"
auf "Verkaufen" ab. Das Kursziel reduzierte er von 165 auf 160
(aktueller Kurs 171,00) Euro. Der Kursaufschlag sei angesichts der
rückläufigen Ertragskraft und des Engagements im schwierigen
deutschen Lebensversicherungsgeschäft unverdient, schrieb der
Analyst. Für die Papiere der Hannover Rück ISIN CH0126881561 DE0008430026 DE0008402215
AXC0100 2015-05-27/11:28