Von Nektaria Stamouli
ATHEN (Dow Jones)--Die griechische Wirtschaft kommt aus der Krise nicht heraus. Im ersten Quartal 2015 schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,2 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie die Statistikbehörde meldete und damit die Daten aus der ersten Veröffentlichung bestätigte. Es ist bereits das zweite Quartal in Folge mit einem schrumpfenden BIP; im Schlussquartal 2014 war die Wirtschaftsleistung um 0,4 Prozent zurückgegangen. Im Jahresvergleich lag das BIP im ersten Quartal um 0,4 Prozent höher, nachdem zuvor ein Plus von 0,3 Prozent ausgewiesen worden war.
Anfang 2014 war Griechenland nach sechs Jahren aus einer tiefen Rezession herausgekommen. Doch der Regierungswechsel in Athen im Januar 2015 und die Unsicherheit über den Verbleib des Landes in der Eurozone haben das Wirtschaftsklima schwer getrübt.
Ein weiteres Zeichen für die angespannte Lage sind die neuesten Daten zu den Spareinlagen. Sie sanken im April auf den niedrigsten Stand seit über zehn Jahren. Insgesamt erreichten die Einlagen 142,7 nach 149 Milliarden Euro im März, wie aus einer Veröffentlichung der Zentralbank des Landes hervor geht. Das ist der niedrigste Stand sei Dezember 2004.
Viele Griechen befürchten, dass die Regierung Barabhebungen einschränken könnte, um einen Mittelabfluss bei Banken zu bremsen. Hintergrund sind die Zahlungsschwierigkeiten der Regierung. Deren Verhandlungen über weitere Hilfskredite machen nach Aussagen von EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Pierre Moscovici zwar Fortschritte, sind aber bei weitem nicht so weit fortgeschritten, wie die griechische Seite regelmäßig behauptet.
Mitarbeit: Hans Bentzien
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May 29, 2015 06:36 ET (10:36 GMT)
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