Die US-Aktienmärkte haben am Freitag Verluste verbucht. Einige Marktexperten machten dafür die Angst vor einem möglichen Ausscheiden Griechenlands aus der Eurozone ('Grexit') verantwortlich. Andere führten die Abgaben auf enttäuschende US-Konjunkturdaten zurück.
Der Dow Jones Industrial
Im griechischen Schuldendrama könnte bereits in Kürze der Vorhang fallen, schrieb Marktexperte Christian Henke vom Broker IG. Die Wahrscheinlichkeit eines Grexits sei zuletzt deutlich gestiegen. Noch im Juni müsse Athen rund 1,5 Milliarden Euro an den Internationalen Währungsfonds (IWF) zurückzahlen. Zwar stünden 7,2 Milliarden Euro an Hilfsgeldern bereit, aber nur, wenn die Regierung in den kommenden sieben Tagen konkrete Reformpläne vorlege. Mittlerweile sei jedoch die Geduld der Geldgeber ausgereizt.
IWF-Chefin Christine Lagarde schließt ein Ausscheiden Griechenlands aus dem Euroraum nicht mehr aus. Bereits am Vortag hatte sie Hoffnungen auf eine rasche Einigung der Geldgeber mit der griechischen Regierung einen Dämpfer verpasst. Nachdem es aus Athen vor zehn Tagen positive Signale gegeben habe, "waren wir in der vergangenen Woche dann wieder ernüchtert", fasste sie das Hin und Her zusammen.
Die US-Wirtschaft war im ersten Quartal geschrumpft. Regierungszahlen zufolge sank das Bruttoinlandsprodukt (BIP) aufs Jahr hochgerechnet um 0,7 Prozent. In einer vorherigen Schätzung war noch ein leichter Zuwachs um 0,2 Prozent ermittelt worden. Bankvolkswirte hatten mit einem stärkeren Minus von 0,9 Prozent gerechnet. Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago war im Mai gesunken, während Volkswirte mit einem Anstieg gerechnet hatten. Das von der Universität Michigan erhobene US-Verbrauchervertrauen hatte sich im Mai dagegen weniger stark eingetrübt als erwartet.
Auf Unternehmensseite richteten sich die Blicke auch am Freitag
auf die Halbleiterbranche, wo derzeit das Übernahmefieber grassiert.
Der weltgrößte Chiphersteller Intel
Nachdem beide Halbleiterhersteller Medienberichten zufolge erst
im April die Übernahmegespräche zu den Akten gelegt hatten, soll nun
die Fusion zeitnah über die Bühne gehen. Intel soll bereit sein, bis
zu 54 Dollar je Altera-Aktie zu bieten - was einem Zuschlag von rund
15 Prozent auf den Schlusskurs vom Donnerstag entspräche.
Altera-Aktien
Einen Schritt weiter ist bereits Avago Technologies
ISIN US2605661048 US6311011026 US78378X1072
AXC0213 2015-05-29/17:12