
Täglich heben die Griechen zwischen 200 und 300 Millionen Euro von ihren Konten ab. Die Sorgen vor einer Staatspleite und die Angst, dass das Land zur Drachme zurückkehrt, wachsen im Land. Selbst IWF-Chefin Christine Lagarde hält den Austritt Griechenlands aus der Eurozone mittlerweile für eine reale Möglichkeit. Ein "Grexit" sei aber nicht das Ende des Euro, so Lagarde. Bei einem Ausstieg Griechenlands aus dem Euro müsse allerdings mit schweren wirtschaftlichen Verwerfungen gerechnet werden.
Nach Einschätzung von Ökonomen käme ein "Grexit" einer wirtschaftlichen Katastrophe für Griechenland gleich. Die mit einer Abwertung der Drachme verknüpfte Hoffnung, das Land könne über steigende Erlöse der Exportwirtschaft gesunden, sei völlig unrealistisch. Vielmehr müsse mit einer importierten Inflation gerechnet werden, die die Kaufkraft der Bevölkerung weiter absinken lasse. Außerdem würde eine abgewertete Drachme die Bewältigung des Schuldenbergs von mehr als 180 Mrd. Euro unmöglich machen.
Was ein "Grexit" für die europäischen Märkte bedeuten würde, ist umstritten. Die meisten Marktteilnehmer gehen von einer heftigen, aber kurzfristigen Abwärtsbewegung an den Aktienbörsen aus. Lediglich Bankaktien dürften massiv und nachhaltig unter Druck geraten. Kapital dürfte verstärkt in den sicheren Hafen Bundesanleihen gesteuert werden, selbst bei negativen Renditen. Für den Euro werden dagegen kaum Gefahren gesehen. Im Gegenteil: Die europäische Währung könnte mittelfristig sogar stärker und stabiler sein als heute. Ganz nach dem Motto: Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende.
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