FRANKFURT (Dow Jones)--In der andauernden Abwehrschlacht gegen einen feindlichen Übernahmeversuch durch den französischen Industriekonzern Saint-Gobain hat die Sika AG eine weitere Runde für sich entschieden. 87 Prozent der Aktionäre des Schweizer Bauchemiekonzerns stimmten gegen einen Vorschlag der Gründerfamilie, den Verwaltungsrat neu zu besetzen.
Gegen einen Vertreter der Schenker-Winkler Holding AG (SWH) ausgetauscht werden sollte unter anderen Sika-Verwaltungsratspräsident Paul Hälg, der die Fusion ablehnt. SWH ist ein Investmentvehikel der Familienaktionäre, deren Stimmrechte zuvor beschränkt wurden, um die Abwahl zu verhindern. Die juristische Auseinandersetzung zwischen der Gründerfamilie und dem Unternehmen über die 2,75 Milliarden Schweizer Franken (umgerechnet rund 2,6 Milliarden Euro) schwere Übernahme dürfte bis ins nächste Jahr andauern. Das Angebot von Saint-Gobain liegt seit Dezember auf dem Tisch.
Unterdessen fühlt sich Sika auch von besser als erwartet ausgefallenen Halbjahresergebnissen in seiner Ansicht gestärkt, "dass dem feindlichen Übernahmeversuch durch Saint-Gobain die industrielle Logik fehlt und folglich die Erfolgsgeschichte der Sika gefährdet wäre".
Der Betriebsgewinn verbesserte sich um 8 Prozent auf 288,6 Millionen Franken und der Gewinn um 11 Prozent auf 197,3 Millionen Franken. Der starke Schweizer Franken drückte das Umsatzergebnis indes um 1,2 Prozent. Zu konstanten Währungskursen legten die Erlöse allerdings um 5,6 Prozent auf 2,63 Milliarden Franken zu. Für 2015 rechnet der Konzern mit einem Umsatzwachstum von 6 bis 8 Prozent und einer überproportionalen Gewinnsteigerung.
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July 24, 2015 10:29 ET (14:29 GMT)
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