Verwirrung um einen möglichen weiteren
Kahlschlag bei Air France-KLM
Dem Bericht von "Le Monde" zufolge sollen zusätzlich zu den bisherigen Kürzungen nun 3000 Stellen beim Bodenpersonal und 300 Pilotenstellen auf der Kippe stehen. Zudem könnten 15 bis 20 Flugzeuge aus der Flotte verschwinden und Flugverbindungen wegfallen.
Commerzbank-Analyst Johannes Braun hält weitere Kürzungen bei Air France angesichts heftiger Konkurrenz durch Billigflieger in Europa und den umkämpften Langstrecken nach Lateinamerika, Asien und Afrika für notwendig. Die von der Zeitung genannte Zahl wegfallender Stellen sei aber vermutlich aus den laufenden Gesprächen nach außen gedrungen und könne sich noch ändern.
Air France-KLM steckt seit geraumer Zeit in der Krise. Nach Milliardenverlusten in den Vorjahren hatte das Unternehmen 2014 gleich drei Mal seine Gewinnprognose gesenkt und unter dem Strich erneut Geld verloren. Neben dem Preiskampf in der Branche machten ihr heftige Streiks der Piloten zu schaffen. Im vergangenen Jahr bremsten die Flugzeugführer mit einem zweiwöchigen Ausstand Pläne des Managements aus, den Billigflieger Transavia kräftig auszubauen. Dort verdienen die Beschäftigten deutlich weniger.
Zuletzt hatte Air France im Januar angekündigt, im Zuge eines Sparprogramms rund 800 Stellen zu streichen und befindet sich seitdem in Verhandlungen mit Gewerkschaften. Seit Ende 2011 hat die Fluggesellschaft bereits mehr als 5000 Arbeitsplätze abgebaut und Flugzeugbestellungen verschoben. Im gesamten Konzern Air France-KLM gab es Ende 2014 knapp 95 000 Vollzeitjobs, zwei Drittel davon am Boden./stw/men/stb
ISIN FR0000031122
AXC0068 2015-06-26/10:34