FEIERTAGSHINWEIS
MITTWOCH: In Hongkong bleiben die Börsen wegen des Feiertages Tag der Errichtung der Sonderverwaltungsregion Hongkong geschlossen.
TAGESTHEMA
Die griechische Regierung wird die am Dienstag fällige Rate an den Internationalen Währungsfonds (IWF) nicht überweisen, sagte ein hochrangiger Regierungsvertreter. Athen hatte den IWF darüber informiert, die diesen Monat fälligen Raten gebündelt am Dienstag zurückzuzahlen. Insgesamt sind das gut 1,5 Milliarden Euro. IWF-Direktorin Christine Lagarde hat schon gesagt, dass sie eine ausbleibende Zahlung nicht für längere Zeit geheim halten würde. Damit wäre Athen unmittelbar in Verzug. Das am Wochenende geplante Referendum soll laut Ministerpräsident Tsipras sein Land besser für die Verhandlungen mit den internationalen Geldgebern wappnen. "Das Referendum muss zur Fortsetzung der Verhandlungen führen", sagte Tsipras am Montag in einem Interview mit dem Fernsehsender ERT. Tsipras will die Griechen über die jüngsten Vorschläge der Geldgeber im Schuldenstreit abstimmen lassen. Er selbst rief das Volk dazu auf, mit "Nein" zu stimmen. Er versicherte zugleich, die Entscheidung in dem Referendum zu akzeptieren. Auf die Frage, was er im Fall eines Siegs des "Ja" bei der Volksabstimmung machen werde, sagte Tsipras, er wolle "nicht ewig Ministerpräsident sein". Bundeskanzlerin Merkel hat Verhandlungsbereitschaft gegenüber der griechischen Regierung nach dem für Sonntag geplanten Referendum signalisiert. Sie bestand allerdings zugleich auf Reformen als Gegenleistung für Hilfen an Athen. Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis hat angedroht, gegebenenfalls juristisch gegen ein Ausscheiden seines Landes aus der Eurozone vorzugehen. Angesichts geschlossener Banken und der eingeführten Kapitalverkehrskontrollen in Griechenland hat derweil der Pensionsfonds IKA angekündigt, am Dienstag keine Renten auszuzahlen. Dazu sei der Fonds aufgrund der Probleme nicht in der Lage.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
- GB/Munich Re, Investorentag
DIVIDENDENABSCHLAG
Dt. Grundst. Aukt.: 0,65 EUR
Webac Holding: 0,20 EUR
AUSBLICK KONJUNKTUR
- DE 08:00 Einzelhandelsumsatz Mai saisonbereinigt real PROGNOSE: 0,0% gg Vm zuvor: +1,3% gg Vm 09:55 Arbeitsmarktdaten Juni Arbeitslosenzahl saisonbereinigt PROGNOSE: -5.000 gg Vm zuvor: -6.000 gg Vm Arbeitslosenquote saisonbereinigt PROGNOSE: 6,4% zuvor: 6,4% - FR 08:45 Privater Verbrauch (Käufe industrieller Güter) Mai PROGNOSE: -0,1% gg Vm/+1,6% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+2,0% gg Vj - GB 10:30 BIP 1Q (3. Veröffentlichung) PROGNOSE: +0,4% gg Vq/+2,5% gg Vj 2. Veröff.: +0,3% gg Vq/+2,4% gg Vj 4. Quartal: +0,6% gg Vq/+3,0% gg Vj - IT 11:00 Verbraucherpreise Juni (vorläufig) PROGNOSE: +0,1% gg Vm/+0,1% gg Vj zuvor: +0,1% gg Vm/+0,1% gg Vj - EU 11:00 Verbraucherpreise Eurozone Juni (Vorabschätzung) PROGNOSE: +0,2% gg Vj zuvor: +0,3% gg Vj Kernrate PROGNOSE: +0,8% gg Vj zuvor: +0,9% gg Vj 11:00 Arbeitsmarktdaten Mai Eurozone Arbeitslosenquote PROGNOSE: 11,1% zuvor: 11,1% - US 15:00 Case-Shiller-Hauspreisindex April 20 Städte PROGNOSE: +5,6% gg Vj zuvor: +5,0% gg Vj 15:45 Index Einkaufsmanager Chicago Juni PROGNOSE: 50,0 zuvor: 46,2 16:00 Index des Verbrauchervertrauens Juni PROGNOSE: 97,5 zuvor: 95,4
AUSBLICK EUROPÄISCHE ANLEIHE-AUKTIONEN
11:00 DE/Ausschreibung mit Kupon-Festsetzung neuer Bundesobligation mit Laufzeit Oktober 2020 (Auktion Mittwoch) 11:00 IT/Auktion 0,7-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Mai 2020 im Volumen von 1 Mrd bis 1,5 Mrd EUR Auktion 1,5-prozentiger Anleihen mit Laufzeit Juni 2025 im Volumen von 2 Mrd bis 3 Mrd EUR Auktion zinsvariabler Anleihen mit Laufzeit Juni 2022 im Volumen von 2 Mrd bis 2,5 Mrd EUR
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.055,10 +0,22% Nikkei-225 20.225,41 +0,57% Shanghai-Composite 4.131,04 +1,92% INDEX zuletzt +/- % DAX 11.083,20 -3,56% DAX-Future 10.979,00 -4,86% XDAX 10.977,51 -4,85% MDAX 19.806,99 -2,67% TecDAX 1.647,79 -2,84% Euro-Stoxx-50 3.468,90 -4,21% Stoxx-50 3.333,44 -2,64% Dow-Jones 17.596,35 -1,95% S&P-500-Index 2.057,64 -2,09% Nasdaq-Comp. 4.958,47 -2,40% EUREX zuletzt +/- Ticks Bund-Future 152,33% +226
FINANZMÄRKTE
EUROPA
Ausblick: Zur Eröffnung an Europas Börsen zeichnen sich am Dienstag weitere Verluste ab. Diese dürften aber nicht mit dem Ausverkauf vom Beginn der Woche zu vergleichen sein. Im Handel hält man Erholungen im weiteren Handelsverlauf für durchaus möglich. "Denkbar, dass wir Shorteindeckungen sehen werden", sagt ein Händler. Dann könnte es schnell nach oben gehen. Von Panikstimmung im Zusammenhang mit Griechenland könne weiterhin keine Rede sein. Griechenland hat am Vorabend bekannt gegeben, dass das Land die Ende Juni fälligen Zahlungen an den IWF von rund 1,5 Milliarden Euro nicht leisten wird. Dennoch ist das Land deswegen nicht automatisch bankrott. Viel hängt davon ab, inwieweit die EZB den griechischen Bankensektor weiter unterstützt. Im Handel stellt man sich in den kommenden Tagen auf eine anhaltend hohe Volatilität ein. Die Märkte dürften stark von der Nachrichtenlage im Vorfeld des Referendums am Sonntag geprägt sein. Am Nachmittag stehen wichtige Konjunkturdaten aus den USA an. Veröffentlicht werden der Einkaufsmanager-Index Chicago sowie der Index des Verbrauchervertrauens für den Monat Juni.
Rückblick: Die überraschende Ankündigung eines Referendums in Griechenland über die Forderungen der Gläubiger drückte Europas Börsen am Montag tief ins Minus. Die Börse in Athen sowie die griechischen Banken bleiben bis auf weiteres geschlossen. Die Behörden befürchten einen Ansturm der Bevölkerung auf die Kreditinstitute, um Gelder von ihren Konten abzuheben. Das Thema Griechenland wurde indessen nicht nur negativ gesehen: "Viel wichtiger ist, dass die Eurozone klare Spielregeln für ihre Mitglieder definiert und sich daran hält", sagte ein Händler. "Die systemische Euro-Krise ist vorbei", sagte Berenberg-Chefvolkswirt Holger Schmieding: 2015 sei nicht 2011 oder 2012. Die Reaktion an den Anleihemärkten schien ihm recht zu geben. Zwar stiegen die Renditen an den Anleihemärkten der Peripherie - von Panik konnte aber keine Rede sein. Bank-Aktien standen mit durchschnittlichen Verlusten von 5,8 Prozent unter dem größten Druck: Deutsche Bank fielen um 5,8 Prozent und Commerzbank um 4,8 Prozent. In Italien gaben Intesa Sanpaolo und Unicredit um 6,1 Prozent bzw 7,1 Prozent nach. In Portugal ging es für BCP um 11,1 Prozent nach unten. In Frankreich fielen Credit Agricole um 5 Prozent. Versicherer verloren im Schnitt 3,7 Prozent. Für Allianz ging es 3,7 Prozent nach unten, Munich Re büßten 2,6 Prozent ein. Die Commerzbank gab allerdings Entwarnung: Das gesamte Exposure der börsennotierten deutschen Versicherer bei griechischen Staatsanleihen belaufe sich gerade einmal auf 11 Millionen Euro - eine vernachlässigbare Summe.
DAX/MDAX/TECDAX
Sehr schwach - Stockpicking machte sich bei vielen zu Unrecht abverkauften Titeln bemerkbar: So wunderten und freuten sich Händler über ein Kursminus bei K+S von über 6 Prozent zur Eröffnung, obwohl das Übernahmeangebot von Potash zu 40 Euro im Raum hängt. K+S gingen letztlich mit einem Minus von 3,4 Prozent auf 36,36 Euro aus dem Handel. Der nächste Börsen-Aspirant - der Schmuckhändler Elumeo - will trotz allem diese Woche, also noch vor dem Griechenland-Referendum am Sonntag, den Gang auf das Börsenparkett wagen. Ado Properties zog hingegen die Reißleine. Der für diese Woche geplante Börsengang werde auf unbestimmte Zeit verschoben.
XETRA-NACHBÖRSE/XDAX (22 Uhr): 10.978 (XETRA-Schluss: 11.083) Punkte
Leichter - Ein Händler hat von einem ereignisarmen Geschäft gesprochen. Es habe an handelbaren Nachrichten gemangelt. Anders bei Adler Real Estate, die am Abend 1,5 Prozent fester gestellt wurden. Das Unternehmen verzichtet im aktuellen Marktumfeld auf die Emission einer geplanten Wandelanleihe.
USA / WALL STREET
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June 30, 2015 01:40 ET (05:40 GMT)
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