
Die Euro-Finanzminister haben ihre Beratungen über die griechische Schuldenkrise ergebnislos vertagt. Brüssel steht ein Marathontag bevor. Eine Übersicht über die anstehenden Termine, auch die der kommenden Tage:
12. Juli:
- 11.00 Uhr: Die Euro-Finanzminister setzen ihre abgebrochenen Beratungen in Brüssel fort. Über die Debatte am Samstag verlautete wenig. "Es ist immer noch sehr schwierig", sagte Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem nach dem Treffen.
- 16.00 Uhr: Sondertreffen der 19 Regierungs- und Staatschefs der Euroländer in Brüssel geplant;
- 18.00 Uhr: Die Chefs aller 28 EU-Staaten kommen zu einem Sondergipfel zusammen, um über die Aufnahme von Verhandlungen mit Griechenland über ein drittes Hilfspaket zu entscheiden. Anschließend wollen sich EU-Ratspräsident Donald Tusk und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker vor der Presse äußern.
13. Juli:
- Falls die Entscheidung des EU-Sondergipfels positiv ausfällt, will das Finanzministerium in Berlin einen Antrag auf Sondersitzung des Bundestags stellen. Einer Einigung auf EU-Ebene muss der Bundestag zustimmen. Die Parlamentarier sind seit einer Woche in der Sommerpause.
- ohne Uhrzeit: Die EZB will Notenbankkreisen zufolge erneut über bislang aufrechterhaltenen Notkredite für die griechischen Banken beraten. Seit Monaten sind die Banken des hoch verschuldeten Landes vor allem auf Ela-Notkredite angewiesen. Die Kredite liegen seit dem 26. Juni auf dem Niveau von knapp 90 Milliarden Euro. Die Nothilfe ist umstritten, weil die Banken nach Ansicht von Kritikern damit auch die Staatsfinanzierung unterstützen. Die griechischen Banken und Börsen bleiben weiter geschlossen.
- 15.00 Uhr: Die Finanzminister der Eurozone treffen sich erneut. Ein wichtiger Punkt ist die - wegen des Schuldendramas verschobene - Neuwahl des Eurogruppenchefs. Wie intensiv auch über Griechenland gesprochen wird, dürfte von der Entwicklung am Wochenende abhängen.
- Athen muss eine weitere Rate von knapp 500 Millionen Euro an den IWF zurückzahlen. Griechenland ist beim IWF in Verzug, denn aus Geldnot wurde bereits die letzte Rate von 1,6 Milliarden Euro Ende Juni nicht gezahlt.
17. Juli: Weitere T-Bills, das sind griechische Anleihen mit kurzfristiger Laufzeit, in Höhe von einer Milliarde Euro werden fällig.
20. Juli: Athen muss insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro an die Europäische Zentralbank (EZB) zurückzahlen. Sollte diese Zahlung ausfallen, dürfte die EZB laut Experten kaum in der Lage sein, weiter Ela-Kredite an griechische Banken zu ermöglichen./bbi/DP/zb
AXC0013 2015-07-12/07:19