Bremen (ots) - Der Sinai, einst ein Juwel Ägyptens, ist seit Jahren in weiten Teilen zu einer Art Mini-Somalia degeneriert: Hier wird das staatliche Gewaltmonopol täglich brutal infrage gestellt. Sei es durch Beduinen-Clans, die Flüchtlinge aus Afrika kidnappen und so lange foltern, bis deren Angehörige Lösegeld zahlen. Sei es durch islamistische Terroristen, die der Armee regelrechte Schlachten liefern - wie nun mit Dutzenden von Toten. Die Nachbarschaft zum Gaza-Streifen, der von der ebenfalls islamistischen Hamas kontrolliert wird, trägt auch noch zur Destabilisierung bei. Im Norden liegt der Rückzugsraum von Extremisten, die aber auch in der Hauptstadt Kairo zuschlagen - wie der Mord an Generalstaatsanwalt Barakat am Montag zeigt. Ägyptens Präsident al-Sisi muss reagieren, auch militärisch. Aber Repression allein schafft das Problem nicht aus der Welt, die soziale Situation der Ägypter muss flächendeckend verbessert werden. Zumindest das sollte der Ex-General eher begreifen als sein Vor-Vorgänger Mubarak. Dessen harte Hand konnte mehrere blutige Anschläge, bei denen auch Dutzende Touristen umkamen, nicht verhindern.
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