NEW YORK (Dow Jones)--Nun sind sie endlich raus, die mit Spannung erwarteten US-Arbeitsmarktdaten für August. Der Beschäftigungsaufbau fiel zwar nicht so stark aus wie erwartet, allerdings wurden die Daten für die Vormonate nach oben revidiert. Insgesamt zeugen sie von einem ungebrochen soliden Beschäftigungsaufbau, was die US-Notenbank dazu veranlassen könnte, doch noch in diesem Monat die Zinswende einzuläuten. Zwischenzeitlich war dies durch die offensichtliche Abschwächung der Wachstums in China am Markt skeptischer gesehen worden. Gelegenheit dazu besteht in der übernächsten Woche, wenn der Offenmarktausschuss der Fed am 16. und 17. September zusammenkommt. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist für die Notenbank ein wesentliches Kriterium, an dem sie ihre Zinspolitik ausrichtet.
Die Futures auf die US-Aktienindizes weiten ihre Verluste vorbörslich etwas aus und lassen Abgaben von 1,1 Prozent zu Handelsbeginn am Kassamarkt erwarten.
Außerhalb der Landwirtschaft wurden im vergangenen Monat 173.000 Stellen geschaffen, während Volkswirte im Schnitt mit einem Beschäftigungsaufbau um 220.000 Stellen gerechnet hatten. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,1 Prozent. Hier war ein Rückgang auf 5,2 Prozent erwartet worden, nachdem die Quote im Juli 5,3 Prozent betragen hatte. Die durchschnittlichen Stundenlöhne stiegen um 0,32 Prozent, die Konsensschätzung war von plus 0,2 Prozent ausgegangen.
Im Hinterkopf haben könnten viele Marktakteure, dass die August-Daten vom Arbeitsmarkt erfahrungsgemäß sehr revisionsanfällig sind. Im Schnitt der vergangenen Jahre wurde die Zahl neu geschaffener Stellen nachträglich um etwa 60.000 angehoben.
Viele Anleger dürften auch deshalb zögern, sich zu positionieren, weil in den USA ein langes Wochenende ansteht. Am Montag findet wegen des Feiertags Labor Day kein Börsenhandel statt.
Wegen der Kursverluste am Aktienmarkt erhält der Rentenmarkt Zulauf. Dort drücken steigende Kurse die Renditen. Zehnjährige US-Anleihen rentieren mit 2,16 Prozent und damit 1 Basispunkt niedriger als am Donnerstag im späten Geschäft.
Am Devisenmarkt fällt der Euro in Reaktion auf die Arbeitsmarktdaten zeitweise bis auf 1,1090 Dollar. Die Gemeinschaftswährung pendelt nun um 1,11 Dollar. Schon am Donnerstag war der Euro von den "taubenhaften" Äußerungen des EZB-Präsidenten Mario Draghi um 1 US-Cent nach unten gedrückt worden.
Der Goldpreis legt um 2 Dollar zu auf 1.127 Dollar je Feinunze.
Der WTI-Ölpreis zeigt sich kaum verändert bei 46,66 Dollar je Barrel.
An der Börse stehen die zuletzt arg gebeutelten Netflix-Aktien abermals unter Druck. Vorbörslich geben sie um über 3 Prozent nach. Dem Streaming-Anbieter erwächst neue Konkurrenz, denn Amazon hat den Kauf des Unternehmens Elemental Technologies angekündigt, das konventionelle Fernsehangebote für den Abruf auf mobilen Geräten formatiert. Amazon verbilligen sich um 0,8 Prozent.
DEVISEN zuletzt +/- % Fr., 8.12 Uhr Do, 17.55 Uhr EUR/USD 1,1102 -0,29% 1,1134 1,1104 EUR/JPY 132,54 -0,27% 132,89 133,43 EUR/CHF 1,0834 0,12% 1,0821 1,0844 USD/JPY 119,29 -0,04% 119,33 120,20 GBP/USD 1,5216 -0,17% 1,5242 1,5246
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September 04, 2015 09:01 ET (13:01 GMT)
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